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Dienstag, 1. Januar 2019, 11:40

Jagdunfälle

Ein Thema, das vielleicht nicht gerade zum Jahresauftakt passt, von dem man aber immer wieder liest: Jagdunfälle. Neuester Vorfall siehe unten, Bericht aus den NÖNachrichten und anderen Medien.

Bestimmt sind immer Unfälle passiert, aber früher wusste man nichts davon. Heute steht sofort alles in den Medien. Ich finde auch, dass eigentlich relativ "wenig" passsiert, wenn man bedenkt, wie viele Jagden durchgeführt werden.

Trotzdem würde ich heute an Drückjagden nur mehr teilnehmen, wenn ich die Veranstalter und Jäger wirklich gut kenne und weiß, dass man denen vertrauen kann. Ich habe den Eindruck, sehr vielen Jägern (auch Jagdleitern) ist nicht bewussst, wie gefährlich das Abprallverhalten von Jagdgeschossen ist.
Jagdfreund

Bezirk Korneuburg

Geschoß prallte ab: Treiber bei Jagd verletzt

Bei einer Wildschweinjagd im Bezirk Korneuburg ist am Samstag ein Unfall passiert:

2

Dienstag, 1. Januar 2019, 13:32

Also ich war bisher erst auf zwei Treibjagden und zwei Drückjagden, jeweils mit mehreren Trieben, und hatte bei beiden nicht den Eindruck, dass die Jagdleiter ahnungslos waren. Die haben alle sehr korrekt auf alle Gefahren(Alkohol VERBOTEN bis zum Schüsseltrieb, Kugelfang, Gellergefahr, Linieren, etc.) aufmerksam gemacht. Alle Treiber ohne ordentliche Warnkleidung bekammen auch eine Warnweste verpasst! Auch wurde jeder beim Aufstellen in der Schützenreihe nochmal genau auf die örtlichen Gegebenheiten/Gefahren(Kugelfang, Richtung der Treiber, Wanderweg, etc.) aufmerksam gemacht. Auch war es normal, dass die Schützenreihe in der teilweise sehr dichten Vegitation den nahenden Treibern zugerufen haben um klar zu machen wo die Schützenreihe sich befindet und man nicht mehr nach vorne schiessen sollte.

Man sollte allerdings auch den Rest des Artikels der Kronenzeitung(da habe ich davon gelesen) nicht vergessen. "Ersten Berichten zufolge wurde der Mann von einer abprallenden Kugel an der Hand getroffen. Der Unglücksschütze versorgte den Verletzten noch an Ort und Stelle- Das Schussopfer wurde im Spital operiert. Lebensgefahr besteht keine."

Ich finde eine Erste Hilfe Ausbildung sollte verpflichtend sein. Auch trage ich ein Erste Hilfe Set, bei der Jagd, immer bei mir! Da genügen meiner Meinung nach völlig diese Kompaktsets, die es jedes Jahr in diversen Diskontern zu kaufen gibt! Es passieren auch genug andere dumme Sachen draußen wo so ein Set sinnvoll ist.

Und gekannt habe ich bei den Treib-/Drückjagden fast niemand und habe mich nicht gefährdet gefühlt.

g,

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Zoller

Schwarzwildjäger

Beiträge: 219

Beruf: Pensionist

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3

Dienstag, 1. Januar 2019, 17:02

Auch trage ich ein Erste Hilfe Set, bei der Jagd,
Gute Sache, was mit dabei zu haben. Ich denke, das sollte uns allen bewußt sein und etwas in EH-Paket-Größe für Mopeds sollte mindestens im Rucksack sein. Nicht nur bei der Jagd, auch bei Revierarbeiten kein Fehler :thumbup:
Wissen waun ma ned schiaßt - des is Kunst!

4

Dienstag, 1. Januar 2019, 18:59

Ich glaube früher ist da nicht viel darüber gesprochen worden.
Wenn was kleineres passiert ist, hat der Hausarzt das behandelt, wie wenn du mit dem Rad gestürzt wärst.
Oft waren ja die Ärzte mit jagen.
Ich glaube früher ist viel mehr passiert. Zwar vermutlich eher beim Niederwildjagen mit dem Schrot, weil Riegler hat es ja nicht so viele gegeben.

5

Dienstag, 1. Januar 2019, 23:14

Jagdunfälle

@ ERste Hilfe-Kenntnisse und -Ausrüstung unterschreibe ich zu 100 %

7sleeper, bitte nicht böse sein: Nach 2 Treib- und Drückjagden hast du noch keinen wirklich großen Überblick. Ich stimme dir aber zu, dass der Großteil der Jagdleiter sicher verantwortungsbewusst agiert und neuerdings gibt es auch verpflichtende Schulungen zum Thema Sicherheit. Trotzdem habe ich bei etwa 80 Treibjagden und ca 60 Riegeljagden mehrmals Situationen erlebt, wo sich mir innnerlich die Haare aufgestellt haben. Ich habe mich dann unter irgend einem Vorwand aus der Gefahrenzone begeben, wenn es möglich war. Wenn man etwas gesagt hätte, wäre man zumindest schief angeschaut und belächtelt worden.

Rückblickend denke ich: Dieses Thema wäre bei der Jägerschule viel wichtiger gewesen als der Vogel XY, den ich niemals bejagen werde. Aber vielleicht ist das ja heute in den Jägerkursen eh schon anders als zu meiner Zeit.

Jagdfreund

6

Dienstag, 1. Januar 2019, 23:52

Servus Jagdfreund,

Warum böse sein? Gebe Dir völlig recht das ich sehr wenig Erfahrung habe. Wie den auch als Jungjäger mit erst einem 3/4 Jahr die erste Jagdkarte.

Kann Dir aber als Jungjäger mitteilen, dass bei uns im Kurs das Thema Sicherheit sehr wichtig war! Auch bei der Prüfung war das ganz oben auf der Wichtigkeitsskala! Es ist auch ein Kursteilnehmer nach einem unabsichtlichen abfeuern der Flinte, zum Glück in Richtung Kugelfang, ernergisch geraten worden doch ein anderes Freizeitvergnügen aufzunehmen.

Auch gebe ich Dir recht das Sicherheitsthemen emotionslos angesprochen gehören. Das war auch überhaupt kein Problem für mich als der Jagdleiter bei einer Treibjagd mich gebeten hat die Flintenmündung immer gen Himmel zu halten. Im Kurs war das Thema NUR gewachsener Boden als sicheren Kugelfang zu deklarieren.


g,

7
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7

Mittwoch, 2. Januar 2019, 00:10

Jagdunfälle

Warum böse sein? Gebe Dir völlig recht das ich sehr wenig Erfahrung habe. Wie den auch als Jungjäger mit erst einem 3/4 Jahr die erste Jagdkarte.

Kann Dir aber als Jungjäger mitteilen, dass bei uns im Kurs das Thema Sicherheit sehr wichtig war!

Danke, dass du nicht beleidigt bist, 7sleeeper ! ich will ja nicht den großen Oberlehrer spielen.
finde ich sehr gut, dass das Thema Sicherheit heute eine Rolle spielt bei der Ausbildung der künftigen Jäger. Bei uns war das noch kaum ein Thema und man wurde belächelt, wenn man das angesprochen hat.

Trotzdem sehe ich auch heute noch Jäger, - auch Jungjäger - die "herumballern", als würde eine Kugel keine 300 Meter fliegen und als könnte es keine Querschläger geben. Und man wird immer noch belächelt, wenn man dieses Thema anpricht. Deswegen habe ich dieses Thema hier eingebracht.

Wmheil Jagdfreund

8

Mittwoch, 2. Januar 2019, 06:12

Hallo
Trotzdem sehe ich auch heute noch Jäger, - auch Jungjäger - die "herumballern", als würde eine Kugel keine 300 Meter fliegen und als könnte es keine Querschläger geben. Und man wird immer noch belächelt, wenn man dieses Thema anpricht. Deswegen habe ich dieses Thema hier eingebracht.

Wmheil Jagdfreund

Hast du dir schon mal einen Schuß auf 100m mal aus Sicht eines Mathematikers angesehen???

Wenn du ein Reh auf 100m vor dir hast, du selbst bist auf der Kanzel in 4m Höhe, dann hast du einen Auftreffwinkel von 2,3°. Wenn wir jetzt davon ausgehen, dass ein Geschoß um 3° im Wildkörper umgelenkt werden kann oder bei einem Fehlschuß ein "zufälliger" Stein am Boden genügt.

Dann passiert relativ wenig.

Da dürfte man im gesamten Marchfeld kein Reh oder Kugelfuchs erlegen.


WMH

9

Mittwoch, 2. Januar 2019, 11:15

Jagdunfälle

Da dürfte man im gesamten Marchfeld kein Reh oder Kugelfuchs erlegen.

Ja, offenbar überlegen sich die allermeisten Jäger gut, in welche Richtung sie schießen. Und vielfach ist das Gelände noch ungefährlich. Aber je mehr die Gegenden verbaut werden und je mehr Jogger, Hundebesitzer, Spaziergänger .... unterwegs sind, umso gefährlicher wird es. Ich meine daher, man sollte darauf mehr achten als es bisher nötig war.

Jagdfreund

Zoller

Schwarzwildjäger

Beiträge: 219

Beruf: Pensionist

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10

Montag, 7. Januar 2019, 14:25

Ich denke, das Thema ist ausgesprochen wichtig. Eine .308 Win mit 150 grs (9,7g) Geschoß hat eine Höchstschußweite von 3600 m bei optimalen Abschußwinkel, die 8x57IS zieht über 4800 m ihre Bahn. Das ist weit und das sollte sich jeder vor Augen halten.
Da gab es in den 70er Jahren einen Schützenverein in Deu, der eine Art "Happy-shooting" veranstaltete (Salut mit scharfer Mun). Einen km weiter fiel eine Frau tot um - mit einem Geschoß in der Brust.

Ebenso müssen wir uns über den Geschoßfang Gedanken machen. Schotter ist z.B. super, führt zur sofortigen Geschoßzerstörung, Waldboden oder andere, zweischichtige Böden (sofern keine Felsen dabei sind) sind bei flachen Auftreffwinkeln absolute Gellerproduzenten. Das Geschoß fährt in den Humus und bei fester werdenden Boden gleitet es an der Grenzschicht, bis erneut eine Bahnablenkung (nach oben) kommt.

In unserem Revier haben wir Wald, Gräben und Schotter - also kein all zu großes Problem :thumbup: . Aber auch genügend Radfahrer, Wanderer und Motocrossfahrer. :thumbdown: :cursing: X( . Letztere hört man aber rechtzeitig....

Empfehlenswert ist das Buch von Norbert Steinhauser, "Geschoßwirkung und Kugelfang". Gut zu lesen :thumbsup: - und nicht unwichtig.
Wissen waun ma ned schiaßt - des is Kunst!

11

Montag, 7. Januar 2019, 17:07

Nicht nur das Buch, sondern auch die Kurse die er hält sind super. Hab bei ihm die Drückjagdseminare und einen Schießkurs gemacht. Der Mann hat nicht nur Ahnung wovon er redet, sondern kann das auch verständlich für jedermann erklären

12

Montag, 7. Januar 2019, 18:11

Jsgdunfälle

Stimme mit Zoller 100 % überein. Ich beobachte, dass das noch völlig unterschätzt wird und wenig Wissen darüber herrscht. Früher - in der Welt ohne Jogger, Spaziergänger, Mountainbiker etc. - war das alles kein Problem. Aber heute schaut das ganz anders aus.

Jagdfreund

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