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1

Samstag, 14. November 2020, 19:26

Pirsch vs Ansitz

Hallo Leute.

Man sollte ja seine Jagdtaktik immer wieder anpassen und flexibel sein, ein Spruch den es schon lange gibt "Wer viel pirscht, sieht viel, wer viel sitzt, schießt viel" geistert ja noch immer rum.

Was ist eure Meinung dazu?


Ich bin aktuell fast ausschließlich "Ansitzer".
Früher mehr auf Pirsch aber im Waldrevier mit viel Laubanteil sind die Pirschsteige erhalten viel Arbeit.


Daher sitze ich dafür lieber flexibler!

Beste Grüße

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Nixon« (14. November 2020, 20:06)


2

Samstag, 14. November 2020, 19:43

Ich bin der Kombinierer.

Ich sitz, kommt das Wild dann passt, ist das Wild zu weit weg dann Pirsch ich hin. Mach ich bei Sauen immer.

Seit WBK ist Ansitz mit viel Sicht wichtig.

3

Samstag, 14. November 2020, 19:52

Es gibt auch den Spruch: ein Revier ist schneller leergepirscht als leergeschossen.
Wir haben ein reines Niederwildrevier hauptsächlich Feld. Da kann ich größtenteils zuerst Mal schauen wo sich was tut und mich dann dort ansetzen, Notfalls mit einem mobilen Sitz.
Natürlich kommt es auch vor, dass man sich an das ein oder andere Stück Heranpirschen muss, aber eher selten.

Jägersbursch

Rotwildjäger

Beiträge: 531

Beruf: Beamter im Ruhestand

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4

Samstag, 14. November 2020, 20:06

Griaseich, also ich jage in einem reinen Waldrevier und da zu pirschen ist äußerst schwierig da immer weder dürre Äste ein leises vorankommen unmöglich machen. Den Spruch das ein Revier schneller leergepirscht als leergeschossen kenn ich auch von alten Jägern. Ich bevorzuge daher auch den Ansitz.
Wmh da Chris

5

Samstag, 14. November 2020, 22:45

Pirsch versus Ansitz

ich stehe der Pirsch in unsere heimischen Revieren eher skeptisch gegenüber, aber es gibt natürlich Ausnahmen .........

Vor allem glaube ich, dass es ein großer Irrtum ist, zu meinen, das Wild spürt einen nicht. Kommt der Wind scharf von vorne - was gut ist - spürt einen das ganze Wild dahinter, an dem man vobeipirscht ohne es zu sehen. ...... Ständiges Pirschen in einem Revier schadet meiner Meinung nach .......... daher sollte das eher die Ausnahme sein.

Aber "Ausnahmen bestätigen die Regel". DAs meiste Wild habe ich in 30 Jahren Jagd am Ansitz geschossen. Aber einen Hirsch bei der Morgenpirsch, eine Sau in der Nacht auf einer Wiese gegen scharfen Wind angegangen und ein paar wenige Böcke ................. meinen besten Abnormen Rehbock (uralt) habe ich im August um 18:00 bei einer Pirsch in einem Wald-Graben bei einem BAch schlafen gesehen ........... Nach einer Stunde ist er aufgestanden ................. dann erfolgte mein Schuss.

Jagdfreund

6

Sonntag, 15. November 2020, 08:30

Hast du ihn wenigstens nässen lassen? :-)

7

Sonntag, 15. November 2020, 12:09

Pirsch versus Ansitz

mit dem
Hast du ihn wenigstens nässen lassen? :-)

Leider nein :( ...... Ich bin eine Stunde auf einem Forstweg gelegen, der Bock ca 100 Meter unten in einem steilen Graben. Ein Glück, dass ich ihn überhaupt bemerkt habe. Mit dem Glas konnte ich nur ahnen, dass mit dem Geweih "irgendwas nicht stimmt" .............. Nachdem er aufstand, ist er auch schon wieder umgefallen.


Beim Ansitz hätte ich ihn nie gesehen. Der Förster, der täglich im Revier unterwegs ist, hatte keine Ahnung von diesem Bock. In der Nähe keine Ansitzmöglichkeit. Der Rehopa hat vermutlich nur mehr in diesem verwachsenen Graben gelebt.

Jagdfreund

8

Montag, 16. November 2020, 08:27

Ich jage auch in einem reinen Niederwild/Feldrevier. Bei uns ist es überall nur flach.

Pirschen ist da für mich schon irgendwie zu gefährlich, da beim Schuß bspw. über den Pirschstock kein Kugelfang vorhanden ist. Und das ist für mich ein NO-GO.

Ich frag mich ohnehin oft, v.a. wenn ich manche Videos seh, um Kugelfang kümmert sich beim Pirschen oft niemand ?(
Wmh
Thomas

9

Montag, 16. November 2020, 08:57

Pirschen ist da für mich schon irgendwie zu gefährlich, da beim Schuß bspw. über den Pirschstock kein Kugelfang vorhanden ist. Und das ist für mich ein NO-GO.

Ich frag mich ohnehin oft, v.a. wenn ich manche Videos seh, um Kugelfang kümmert sich beim Pirschen oft niemand ?(

Dann rechne dir Mal aus was du für einen Winkel aus einer Kanzel auf ein Reh in 100m hast ( zum Unterschied zu stehend). Da macht stehend angestrichen auch nicht viel mehr Unterschied.

Rein rechnerisch dürfte im Ganzen Marchfeld kein Reh auf 100m beschossen werden. Egal von welcher Position aus. Die Ablenkung im Wildkörper kann höher als der Einfallswinkel sein und somit würde das Geschoß den Wildkörper aufsteigend verlassen.
Was bestimmt auch oft genug passiert.

10

Montag, 16. November 2020, 10:47

Pirsch versus Ansitz

Ich frag mich ohnehin oft, v.a. wenn ich manche Videos seh, um Kugelfang kümmert sich beim Pirschen oft niemand

Ich finde deine Einstellung lobenswert, Hiermann ! Ich würde auch nicht schießen ohne korrekten Kugelfang. ...Gestehe aber, dass ich als junger Jäger manchmal dagegen verstoßen habe .... .. Ich habe kürzlich wieder ein Video aus der berühmten Serie "Schwarzwildfieber" gesehen: Hervorragende Schützen, aber die schießen auch im Winter ganz cool auf Schweine, die über eine Forst-Straße flüchten. Wer sich nur einigermaßen mit den Thema "Abprallverhalten von Gewehrmunition" beschäftigt, dem sträuben sich die Haare. .............. Sie schießen dabei auf Eis, Steine ................

Über das weite Schießen in der Ebene haben wir ja hier schon oft diskutiert. Und ich habe ja schon so manche "freundliche" Antwort erhalten für meine Meinung dazu. Ich bin jedenfalls froh, dass ich immer in Revieren gejagt habe und noch jage, die etwas hügelig sind und bei fast jedem Hochstand perfekten Kugelfang bieten. ........... Klar, in der Ebene (z.B. Nordburgenland) muss man wohl manchmal auf den perfekten Kugelfang verzichten. ......... Richtig wohl wäre mir nicht dabei. ............

Jagdfreund

11

Sonntag, 10. Januar 2021, 20:43

Da gibt es ein Video von Blaser in dem das Thema behandelt wird: https://www.youtube.com/watch?v=N1EGie18AGs

12

Sonntag, 10. Januar 2021, 22:42

Querschläger

Ja, kenne ich. Serh gut. Besonders eindrucksvoll die Abpraller mit Leuchtspur auf der Straße. Sollte Teil jedes Jungejäger-Kurses sein.

Bis vor ein paar jahren hatte ich davon keine Ahnung, muss ich gestehen.

Jagdfreund

13

Montag, 11. Januar 2021, 07:42

Ich bin schon seit ca 40 Jahren mit dem Schießsport vertaut und habe das auch beim Militär gesehen wie viele Geschosse bei fachen Winkel wieder abprallen. Daher bevorzuge ich die bleifreien Splittergeschosse wie Geco Zero , die zerstören zwar mehr Wildbret, aber die Hinterlandgefärdung ist geringer da sie schnell an Masse verlieren.

Reinhard

Waldi2503

Rotwildjäger

Beiträge: 457

Beruf: offen für Neues

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14

Montag, 11. Januar 2021, 21:42

Ständiges Pirschen in einem Revier schadet meiner Meinung nach .......... daher sollte das eher die Ausnahme sein.


Ich jage seit heuer in einem neuen Revier. Die letzte Jagdperiode und davor immer Bergrevier, da war Ansitzen immer notwendig und Kugelfang nie ein Thema. Jetzt in einem flacheren Revier im Alpenvorland unterwegs, dass direkt an eine 5000 Einwohner-Ortschaft (Kleinstadt) grenzt. Da ist es völlig egal, ob ich da durchpirsche oder nicht. Denn bereits in der Früh (30 min) bevor Schusslicht und bis spät in die Nacht sind zig Leute unterwegs. Was mir da heuer alles schon untergekommen ist. Echt krass sag ich Euch. Daher musste ich mich voll umstellen.

Denn wenn ich am Ansitz sitze dann muss ich doch immer wieder freundlich grüßen, oder "zufällig" husten, dass mich die Leute bemerken. Machmal ist es aber auch ganz lustig komplett ruhig und still zu sein. :) Und vor dem Schuss muss ich dreimal mehr schauen jetzt. Denn wenn Kugel raus ist, dann ist nichts mehr zu ändern.

Also, Pischen oder nicht ist von vielen Faktoren abhänig. Ich geniesse aber das "lockere" Spazierengehen mit der Möglichkeit Jagderfolg zu haben :)

Waldi

15

Montag, 11. Januar 2021, 22:44

Pirsch versus Ansitz

Da ist es völlig egal, ob ich da durchpirsche oder nicht. Denn bereits in der Früh (30 min) bevor Schusslicht und bis spät in die Nacht sind zig Leute unterwegs. Was mir da heuer alles schon untergekommen ist. Echt krass sag ich Euch. Daher musste ich mich voll umstellen.

Klingt echt arg. Da verstehe ich dich gut und stimme dir natürlich völlig zu. Der Spruch "ein Revier ist schnell leer gepirscht" stammt aus einer Zeit, in der in den Revieren noch halbwegs Ruhe herrschte und das Wil dbeunruhigt wurde, wenn man herumschlich. In den Revieren in OÖ, in denen ich lange gejagt habe, war wirklich noch Ruhe. Im Wienerwald ist das natürlich schon anders, aber doch nicht so arg, wie du es beschreibst.

Jagdfreund

16

Dienstag, 12. Januar 2021, 06:06

Dort wo der Freizeitdruck groß ist stellt sich aber auch nach einiger Zeit das Wild darauf ein.
Es wird die Fluchtgrenzen verringern oder das Gebiet komplett meiden.

17

Dienstag, 12. Januar 2021, 11:34

Pirsch versus Ansitz

Dort wo der Freizeitdruck groß ist stellt sich aber auch nach einiger Zeit das Wild darauf ein.
Es wird die Fluchtgrenzen verringern oder das Gebiet komplett meiden.

Meine Erfahrung dazu: Meine Familie hatte in der Nähe einer größeren Stadt 40 Jahre lang ein 350 ha großes Reh-REvier. In den 70er Jahren war dort kaum Verkehr, kaum Wanderer. GEjagt wurde von wenigen Jägern am Ansitz und im Herbst 3 Riegeljagden.

In den 70er Jahren sind die Rehe dort oft auch am Nachmittag auf den Wiesen gestanden.............. Langsam entstanden am Fuß des Berges Siedlungen, immer mehr Autos kamen, Wanderer und zum Schluss dann die Mountainbiker mitten durch das Revier.

Die Rehe kamen immer später am Abend und ab ca 2002 wurde es unlustig. Man bekam die Böcke am Abend praktisch nicht merh zu sehen. Um den - erhöhten ! - Abschuss zu erfüllen, hat ein Ausgeher immer mehr gepirscht. WElchen Einfuss das genau hatte, weiß ich nicht. Genützt hat es jedenfalls nicht..................

Jagdfreund

18

Dienstag, 12. Januar 2021, 17:01

Servus,

bin da eher der Sitzer.

Einfach mal eine gewisse Zeit dumm in den Wald schauen ohne Handy und Gelaber und sich entspannen :sleeping: .

Und wenn nichts kommt, auch gut, den Erholungsfaktor hat man trotzdem :D .


Viele Grüße
Jaga
"Als einst die Treue sich in dieser Welt verloren, hat Sie
zu ihrem Sitz des Hundes Herz erkoren."

19

Samstag, 16. Januar 2021, 18:09

wenn ich so die einzelnen Kommentare lese, finde ich es gar nicht mal so schlecht, dass ich ca 90km Anreise ins Revier habe.

Hutzi

Jungjäger

    Österreich

Beiträge: 15

Beruf: Elektromaschinentechniker

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20

Sonntag, 17. Januar 2021, 14:46

Bin auch eher der Sitzer.

In manchen Revierteilen merkt man aber, dass die Rehe durch die von Erholungsbedürftigen stark frequentierten Wegen jetzt in der Coronazeit,
weit weniger empfindlich reagieren.

Vielleicht lohnt sich im Mai mal ein Pirschgang.


Steffl

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