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Dienstag, 13. September 2011, 17:56

Waffenkunde Frage 39

Was ist ein S-Kaliber ?
Weidmannsheil

Rocces


Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie gerne behalten. :D :D
Hege und Pflege dem Wild
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Dienstag, 13. September 2011, 18:40

Re: Waffenkunde Frage 39

Geschosse mit ca. 8,20mm Kaliber.
Wurden aus der Not heraus im militärischen Bereich um die Jahrhundertwende entwickelt. Faktum war, nahezu ganz Europa führte vor dem 1. WK das Kaliber 8x57 I, Kriegsbeute in Form von Munition war also auch für die Kontrahenten von Nutzen. Unter dem Vorwand einer Leistungssteigerung wurde das Gewehr 98 bereits mit diesem Kaliber ausgeliefert, der Vorgänger das Gewehr 88 (entwickelt von der G.P.K. in Berlin-Spandau, nicht von Mauser!) hatte noch das Kaliber 8x57I, das neue wurde unter dem Namen 8x57 I(s)S (Infanterie schwer Spitz) mit vorerst einem 14,7g VMR, später mit einem 10,2g VMS (Spitz)-Geschoss für das Militär ausgeliefert.

Um gefährliche Verwechslungen zwischen 8x57 I und 8x57 IS zu vermeiden, ist die S-Patrone mit einer schwarzen Ringfugenlackierung, sowie einer kleinen Markierung am Geschoss selbst ausgestattet.

Weiteres kamen S-Patronen zum Einsatz:
8x60 S (Magnum-Bombe): wurde nach dem Versailler-Vertrag, aufgrund des Kriegsmunitions-Verbots in Deutschland (8x57 verboten) entwickelt, sozusagen als Ersatz auf dem jagdlichen Sektor, es gab auch eine Randpatrone. Auch eine normale 8x60 Patrone gab es damals auf dem Markt, selbst die S-Patrone bewirkte keine Leistungssteigerung gegenüber der 8x57 IS.
8x56 RS: 1934 wurden die Steyr-M95 Karabiner des österr. Bundesheeres auf diese ungarische Patrone zur Leistungssteigerung aufgerieben, Vorgängerpatrone war die 8x50R.
8x68 S: erstmals 1939 vorgestellt, eine reine RWS-Entwicklung aus der damaligen Zeit, aufgrund der Nachfrage einer leistungsstarken Magnum-Patrone, aus dieser entstand auch die bei uns beliebte 6,5x68.
8x75 RS: Beliebtes Hochwildkaliber, meist in Doppelbüchsen, aber auch in Blockbüchsen System Heeren zu finden, stammt aus dem Jahr 1908 und wurde in Suhl entwickelt. Die Entwicklung erfolgte wegen der Nachfrage deutscher Kolonie für die Großwildbejagung (so auch die 9,3x62), wurde aber nach und nach im deutschsprachigen Raum von der 9,3x74R verdrängt. Seltener sind die randlosen Patronen dieses Kalibers.


Gruß und Weihei
Ein guter Schuss zur rechten Zeit, schafft Ruhe und Zufriedenheit!