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Montag, 9. Januar 2012, 23:41

Schaft überarbeiten...

Servus!

Da mir die grauslichen Macken vom Vorbesitzer am Schaft meines 98er Repetierers schon ziemlich auf die Nerven gehen, habe ich mir für die kommenden Wochenenden und Semesterferien vorgenommen, den Nussschaft zu überarbeiten.



Geplant sind folgende Tätigkeiten:
Dellen sollen mittels Bügeleisen und feuchtem Tuch ausgebügelt werden.
Abschleifen von 120er bis 1200er Schleifpapier, zwischen jedem Schleifgang mit Spiritus einpinseln abbrennen (alternativ wässern), damit sich die Poren aufstellen. Auch die abgegriffene Fischhaut soll, diese lasse ich mir von einem Büchsenmacher nachschneiden.
Da der Schaft bereits jahrelang geölt wurde und ich diesen gerne etwas dunkler hätte, will ich diesen mit Spiritusbeize bearbeiten (Wasserbeize nimmt ein geölter Schaft nicht mehr an).
Danach sollte er mit Schaftpolitur auf Hochglanz gebracht werden.

Nun zu meinem wohl kompliziertesten Plan. Der Schaft hat sich im Laufe der Jahre (er wurde 1976 gefertigt) im Bereich des Vorderschafts leicht (kaum merklich) nach unten verzogen, zum Glück nicht in die umgekehrte Richtung. Darüber hinaus ist die Bohrungen für die Systemschraube im Bereich des Rückstoßlagers schon sehr geschwächt, der Zahn der Zeit nagt schon daran.
Ich will in den Schaft eine Bettungsmasse (Epoxidharz, etc... Vorschläge?) eingießen, darüber hinaus Pillars einsetzen. Davor muss dieser jedoch vorher ein wenig freigestochen werden...

Sobald das Projekt gestartet wird, werde ich euch natürlich Schritt für Schritt am Laufenden halten.

Gruß und Weihei
Manuel
Ein guter Schuss zur rechten Zeit, schafft Ruhe und Zufriedenheit!

2

Dienstag, 10. Januar 2012, 08:50

Re: Schaft überarbeiten...

Wow, hast ja einiges vor. Bin schon sehr gespannt wie es dir damit geht. Viel Erfolg!

MfG, Tschurtsch.

Masterhorn

Schwarzwildjäger

    Österreich

Beiträge: 376

Beruf: Selbstständig

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3

Dienstag, 10. Januar 2012, 12:46

Re: Schaft überarbeiten...

Klingt ja im Großen und Ganzen gut und nach einiges an arbeit.

Wieso willst beim Schleifpapier bis 1200 gehen. Hab zwar vom Schaftlackieren/Ölen keine Ahnung, aber normal ist schon 300-400 Körnung ausreichend. Besser wäre Öl oder Lack damit sich die Poren aufstellen. Wasser würde ich vermeiden. Der Senior hat immer kräftig auf die Dellen gespuckt :D wirkt aber Wunder.


Weidmannsheil
MFG Andy

Krähenjagd! Die Singvögel und das Niederwild werden es uns danken.

4

Dienstag, 10. Januar 2012, 14:58

Re: Schaft überarbeiten...

Zitat

ber normal ist schon 300-400 Körnung ausreichend.


Sollte es Metall an den Kragen gehen, sollte man vor dem Polieren bis 400 gehen.
Holz ist hier eine ganz andere Geschichte, das sollte keine grobe und unfeine Angelegenheit werden, außerdem will ich dem Schaft einen gewissen Glanz verleihen, da hilft einem die Holzpolitur auch nichts, wenn das Holz zu grob ist.
Zum Schluss werde ich wahrscheinlich noch mit Stahlwolle und Öl drübergehen.

Gruß
Ein guter Schuss zur rechten Zeit, schafft Ruhe und Zufriedenheit!

5

Dienstag, 10. Januar 2012, 16:41

Re: Schaft überarbeiten...

Bettung ist natürlich ein sehr wichtiges kriterium , nicht nur bei älteren Modellen.
Epoxiharz ja, wenn nicht allzuviel auszugleichen ist . Ansonsten unterstützend mit einer Art Knetmetall , z.B. wie :
http://www.knetmetall.com

6

Mittwoch, 11. Januar 2012, 21:05

Re: Schaft überarbeiten...

Doch frühzeitig Phase 1 gestartet:



Zuerst wurde die Fischhaut verklebt.


Danach, ganz unkonventionell mit einem ausgedienten Bügeleisen und einem feuchten Tuch, wurden die Dellen ausgehoben.


Zu guter letzt wurde geschliffen, was das Zeug hielt! (Da kommt man nach zwei Stunden ganz schön ins Schwitzen...)


Nach dem ersten Schleifgang wollte ich die ganze Geschichte noch feuern, da musste ich mit entsetzen feststellen, dass der Spirituskanister leer war... Phase 2 also zwangsläufig auf den morgigen Tag verschoben!

Gruß
Ein guter Schuss zur rechten Zeit, schafft Ruhe und Zufriedenheit!

7

Donnerstag, 12. Januar 2012, 10:10

Re: Schaft überarbeiten...

Interessant, freu mich auf die Fortsetzung!

8

Donnerstag, 12. Januar 2012, 20:19

Re: Schaft überarbeiten...

Phase 1 ist so gut wie beendet!

Von Schleifpapierstärke 120 bis 1200 vorangearbeitet, und nun fühlt sich der Holzscheit wie ein Babypopo an! :D
Probeweise mal wieder das System eingeschäftet, alles sitzt, nichts wackelt oder klappert! Danach in Anschlag genommen. An der Wange fühlt sich das Ding an wie Seide, man fühlt einen Hauch von Nichts, lediglich meinen 3-Tage-Bart spürte ich.
Ich habe mich entschieden die Fischhaut doch zu belassen. Ich muss ein wenig sparen und selber schneiden traue ich mich nicht!

Nach jedem Schleifgang wurde der Schaft mit Spiritus eingepinselt und angezündet, damit sich die Poren aufstellen. Das ergibt im nächsten Schleifgang viel feinere Ergebnisse! Und Action!


Schön langsam kommt die Maserung des Holzes wieder zum Vorschein:


Da der Vorbesitzer nicht nur Dellen, sondern auch richtige Macken hinterlassen hat, machte ich mich daran, diese auszubessern.
Das funktioniert mittels gesammelten Abrieb vom Holz und etwas Superkleber. Mit einer feinen Feilenklinge (od. Schlitzschraubenzieher) ein Häufchen in das Loch portionieren, danach etwas Superkleber draufträufeln lassen, anschließend wieder ein wenig Abrieb drauf. Aushärten lassen, und wieder von 120 bis 1200 abschleifen. Ein leicht dunkler Fleck bleibt übrig, aber die Oberfläche ist wieder glatt.


Im getrockneten Zustand vor dem Schleifen:


Jetzt noch die letzten Spuren vom Malerabdeckband an der Fischhaut mittels Schaftöl entfernt und den Schaft in den Schrank gestellt.


Nun muss ich mir nur noch Spiritusbeize und die ganzen Komponenten für die Schaftbettung organisieren, dann kann das Projekt vollendet werden.

Gruß und Weidmannsheil aus Oberkärnten!
Manuel
Ein guter Schuss zur rechten Zeit, schafft Ruhe und Zufriedenheit!

9

Donnerstag, 12. Januar 2012, 20:46

Re: Schaft überarbeiten...

Die Sache spitz sich ja schönlangsam zu! Bin auf das fertige Teil neugierig! Gut gemacht ;)

Lg und Weihei

10

Donnerstag, 12. Januar 2012, 21:06

Re: Schaft überarbeiten...

Wirklich sauber gearbeitet. Schaut gut aus und einen Schönheitswettbewerb musst du ja auch nicht gewinnen, sollage die argen Macken fort sind und du zufrieden bist passt des. Gehst ja auch raus damit und die nächste Macke wird nicht lange auf sich warten lassen!

Toll Gemacht!

Lg

11

Donnerstag, 12. Januar 2012, 21:49

Re: Schaft überarbeiten...

#Respekt Bin schon mal gespannt wie das Werk dann im Finale glänzt. Halt uns auf dem laufenden.
Weidmannsheil

Rocces


Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie gerne behalten. :D :D
Hege und Pflege dem Wild
Weidwerk verpflichtet
http://www.Jägerforum.at
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12

Donnerstag, 12. Januar 2012, 23:50

Re: Schaft überarbeiten...

Sieht ja jetzt schon toll aus! Respekt vor deinem Aufwand, das Schleifen alleine wird schon ordentlich Zeit gefressen haben.

MfG, Tschurtsch.

13

Freitag, 13. Januar 2012, 23:58

Re: Schaft überarbeiten...

Respekt! Sehr interessanter Thread.

14

Samstag, 14. Januar 2012, 19:20

Re: Schaft überarbeiten...

Phase 1 ist vollbracht. Die Überarbeitung des Schaftes habe ich soeben beendet.

Habe mir gestern im Farbenfachgeschäft Spiritusbeize besorgt. 100ml im Farbton Mahagonibraun kosteten schlappe € 1,30! Preise wie am Tarviser Markt, lachte mir der Verkäufer entgegen. :D

Diese habe ich dann in je zwei Phasen gestern und heute mit einem Baumwolltuch eingerieben, bei der Fischhaut tat ich dies mit einer ausgedienten Zahnbürste.
Die Beize zieht sehr schnell ein und ist recht einfach zu handhaben. Man sollte jedoch beim Arbeiten Einweg-Latexhandschuhe anlegen. Ich habe eine knappe Stunde mit Handwaschpaste, Bürste und Terpentin gerieben, bis ich das Zeugs wieder von den Fingern bekam! :evil:




Vorher:


Nachher:


Vorher:


Nachher:


Und noch etwas fürs Auge:



Ich kann euch gar nicht sagen, wie ich mich über meinen "neuen" Schaft erfreue.
Die Arbeitszeit betrug knappe 8 Stunden.
Die Kosten für die ganze Geschichte beliefen sich auf nicht einmal € 20,--!

Phase 2, also die Schaftbettung wird vermutlich Mitte Feber erfolgen. Muss mich noch ein wenig über die Methoden und das hierfür benötigte Material erkundigen. Außerdem bleibt jetzt neben der Schule wenig Zeit!


Gruß und Weidmannsheil aus Oberkärnten!
Manuel
Ein guter Schuss zur rechten Zeit, schafft Ruhe und Zufriedenheit!

15

Samstag, 14. Januar 2012, 20:11

Re: Schaft überarbeiten...

Hast dir eine ordentliche Arbeit angetan, die wie man sieht sich aus ausgezahlt hat #Respekt

Bin schon auf deine weitere Vorgehensweise gespannt.

Weidmannsheil
Manfred
Man kann nur jenes Stück Wild erbeuten welches für einem gewachsen ist

16

Samstag, 14. Januar 2012, 21:13

Re: Schaft überarbeiten...

Wirklich super geworden der "neue" Schaft!

Gefällt mir sehr gut und mir fallen schon Prügel ein die sowas bitter nötig hätten. Mal schauen ob ich mich da auch drüber trauen werde.

LG

17

Sonntag, 15. Januar 2012, 08:16

Re: Schaft überarbeiten...

#Respekt Perfekte Arbeit. Ziehe meinen Hut sieht echt Top aus.
Weidmannsheil

Rocces


Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie gerne behalten. :D :D
Hege und Pflege dem Wild
Weidwerk verpflichtet
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18

Sonntag, 15. Januar 2012, 11:56

Re: Schaft überarbeiten...

Hui, also am Anfang war ich schon gespannt, was du da raus holen kannst. Sieht nun aus wie nagelneu! Farbe natürlich bissl anders, gefällt mir aber trotzdem. Schöne Arbeit!

MfG, Tschurtsch.

19

Sonntag, 15. Januar 2012, 18:52

Re: Schaft überarbeiten...

Wie ersichtlich hat sich deine Mühe in jedem Fall bezahlt gemacht - das Ergebnis spricht für sich !
Sieht professionell und perfekt aus und wertet die Waffe natürlich auch auf !


Weidmannsheil
Rudi

Wildacker.at

Zukunftshirsch

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Beiträge: 979

Beruf: Wildackersaatgut-Jagdbekleidung-Revierbedarf vom Jäger für den Jäger

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20

Montag, 16. Januar 2012, 05:53

Re: Schaft überarbeiten...

Super Arbeit und sieht echt spitze aus........

Hab da auch eine alte FLinte im Schrank bei der ich das vielleicht auch mal versuchen könnte :D :D
Genieße die Natur mit allen Sinnen und Respektiere Deine Grenzen.

Weidmannsheil und LG

Martin

http://www.wildacker.at