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1

Donnerstag, 18. August 2016, 09:55

Verhalten nach dem Schuß

Wie die Überschrift schon sagt, geht es hier um das Verhalten nach dem Schuss.
Ich bin erst letzte Woche von einem Jagdkollegen angerufen worden, dass er auf eine Sau geschossen hat und das sie nicht liegt. Was soll ich tun?? Ich bin dann raus gefahren und habe ihn unterstützt.
Ergebnis war das er daneben geschossen hat.
Was er schon alles gemacht hat bis ich bei ihm war :wacko: . Zb. gleich nach dem Schuss zum Anschuss und alles, wirklich alles, ab getrampelt.

Jetzt habe ich mir mal die Arbeit gemacht und einen kleinen Plan erstellt was man danach zu beachten hat.
Es ist nur ein kleiner Wegweiser und kann von Wildart zu Wildart verschieden sein, aber wenn man so in etwa handelt, dürfte der Nachsuche Führer halbwegs zufrieden sein, wenn er benötigt wird.



Handhabt ihr das auch so, gibt es da bei jemanden gravierendere Abweichungen, oder habe ich was wichtiges vergessen??
Sollte jemanden etwas unklar sein warum man das oder das machen muss, oder auch nicht machen soll, einfach fragen.

WMH

PS: Im nachhinein habe ich noch Rechtschreibfehler gefunden :S . Ist halt soo.... :)

2

Donnerstag, 18. August 2016, 12:44

Die halbe Stunde fine ich relativ viel, das hängt dann von der Situation ab: Licht, Temperatur, Wildart, Gelände, Bewuchs...
Ansonsten ganz super!

BrandlB

Rotwildjäger

Beiträge: 527

Beruf: Waffenhändler - alles was der Jäger und Sportschütze braucht.

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3

Donnerstag, 18. August 2016, 12:48

Hallo!

Toller Plan - aber du hast was vergessen - auch wenn das Stück nicht gleich liegt, NACHLADEN IMMER SOFORT, egal ob Repetierer oder Kipplaufwaffe (beim Selbstlader entfällt dies). Und je nach Waffe darauf achten, welcher Sicherheitszustand vorliegt (BBF oder Drilling mit Doppelschloss oder drei Schlössern - Waffe ist noch "scharf", Repetierer, Kipplaufbüchse nach den Nachladen sofort sichern/entspannen...).

Also egal ob Stück liegt oder nicht - Nachladen, sichern/entspannen oder gleich nachschießen, falls erforderlich.

SICHERN SICHERN SICHERN - hier lesen auch Jungjäger mit, die oft noch nicht zu 100% mit der Waffe vertraut sind, bzw. haben viele Jäger mehr als eine Waffe, wo Bedienung oder Sicherheitszustand systembedingt abweichen.

Vor dem Abbaumen natürlich entladen, vor dem Übersteigen von Hindernissen entladen, blablabla - wie das in der Praxis jeder Jäger handhabt sei dahingestellt, aber auf dem Merkplan sollte es zumindest "richtig" (was immer das auch bedeuten mag...) vermerkt sein.

Ansonsten TOP. Und das Verhalten bei nicht im Sichtbereich liegendem Wild sollte VORHER bereits mit einem Jäger abgesprochen werden, der im Falle des Falles die Nachsuche durchführen muss.
Bei Fragen über Waffen und Munition gerne ein PN schicken.

4

Donnerstag, 18. August 2016, 14:31

Perfekt Nickback!

Jedoch länger wie 10 Min warte ich nie.

:D :D :D :D
______________________________________________________________________________________
Wenns Jagan nit war, warets nix schen auf da Welt!

5

Donnerstag, 18. August 2016, 19:24

@BrandlB

Da muss ich dir Recht geben, aber ich hoffe so etwas wird im Jagdkurs beigebracht.
Ich will hier nur aufzeigen wie man sich nach dem Schuß verhalten soll damit man nicht zu viel Schaden für die Nachsuche anrichtet.

6

Donnerstag, 18. August 2016, 19:46

@Philmo+Hane

Diese Tabelle ist für eher für´s schussharte Schwarzwild zugeschnitten.
Beim Rehwild vorm dunkel werden ist es natürlich etwas anderes.


Ich berichte euch von meiner ersten Sau. Das war extrem gefählich was wir damals angestellt hatten. :wacko:
Durch Jagdfieber und etwas schlechter Auflage habe ich den Keiler zu weit hinten erwischt. Zwischen den Federn durch und Ein- und Ausschuss waren 8mm groß.
Das Stück flüchtete in ein Getreidefeld ( Hüfthoch).
Wir gingen nach ca. 10min nach. Man konnte seiner Fluchtfähte leicht folgen. Dann endete plötzlich die Schneise und wir konnten die weitere Richtung nicht erkennen.
Der Keiler hatte eine Wiederkehr gemacht und war schräg hinter uns. Ich konnte einen Fleck erkennen wo kein Getreide zu sehen war, also bin ich hin ( Waffe in der Hand).
In dem Moment als ich erkennen konnte das dort die Sau liegt ( einen Meter vor mir ), wurde der Keiler hoch und ging zum Glück in entgegengesetzte Richtung ab.
Wäre der mich angegangen, wäre das für mich nicht gut gewesen. Ich wäre total überrascht gewesen. Ich dachte der liegt dort verendet.

Wir konnten dann noch auf die Schnelle einen Nachsucher organisieren. Der Hund hat ihn dann gestellt und wurde durch einen Fangschuss erlöst.
Hätten wir damals lange genug gewartet wäre er bei der Wiederkehr im Wundbett verendet.

Ist ein Stück schwer aber nicht tödlich getroffen, ist es nach einer Wartezeit verendet.
Ist ein Stück leicht (zb. Laufschuss) getroffen, ist es nicht schlecht wenn es ein Wundbett macht und es bekommt das Wundfieber. So ist die Chance größer es mit Hund zur Strecke zu bringen.
Macht man es aber aus dem Wundbett hoch, dann geht es so lange bis es wirklich nicht mehr kann.

7

Samstag, 20. August 2016, 19:27

Super perfekt zusammengefasst!!! Vor allem praxisnahe! Danke dir!


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