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1

Freitag, 1. September 2017, 14:06

Ein offenes Wort über Revierpreise

Über Revierpreise zu sprechen ist ja eigentlich ein Tabu, ich versuchs trotzdem. Warum? Einfach weil ich feststelle, dass es in Gesprächen eigentlich sehr viele interessiert, aber niemand spricht es an oder aus, es ist irgendwie wie mit dem Lohnzettel.
Mich würde interessieren, was bei euch so über Revierpachten bekannt ist, wo es noch leistbar und wo es unleistbar ist. Was ist eine "normale" Pacht und was ist überrissen? Man muss ja nicht unbedingt "sein" Revier offenlegen.
Ich hab dazu (neben den publizierten Pachten der Bundesforste) nur zwei handfeste Zahlen:
Revier 1: Nördlicher Wienerwald, Grösse ca. 250 ha. (Rehwild Anteil nach Absprache, Schwarzwild, Niederwild, kein Rotwild), Ausgehschein (also nicht eigentlich Pacht) exkl. Wildbret EUR 3500.--
Revier 2: Nordlicher Wienerwald, Grösse ca. 125 ha. (6stk Rehwild, Schwarzwild, kein Niederwild, kein Rotwild) EUR 2500.--
Übrigens, als Vergleich dazu: In der Schweiz (Kanton Bern) kostet die Jagd pro Jäger ca. 1200 Euro, inkl. Wildschadenpauschale und Abschuss von 6 stk. Rehwild. Ich bin sofort für eine Umstellung auf Patentjagd ;-)

(Falls diese Diskussion nicht erwünscht ist, bitte ich die Moderatoren, das Thema wieder zu löschen.)

2

Samstag, 2. September 2017, 11:22

REvierpreise

@56 Berner: Ich finde es völlig richtig, offen über Revierpreise zu sprechen. Transparenz ist heute überall angesagt. Und genau dazu soll ja auch so ein Forum dienen, denke ich: Gegenseitige Information und Hilfe:

Ich bin Ausgeher im Wiener Wald und zahle etwa das, was Berner genannt hat, also zwischen 3.500 und 2.500.

2.500 für 6 St. Rehwild + Schwarzwild ist meiner Info nach ein passabler Preis im Wienerwald. Es gilt halt Angebot und Nachfrage. In der Nähe von Wien verlangen die Bundesforste entsprechend viel und der Revierinhaber muss das über die Ausgeh-REchte finanzieren.

Einem Genossen in einer Genossenschaftsjagd am Land mit normalem Wildbestand dreht sich dabei natürlich der Magen um. Im nördlichen Burgenland mit hohem Niederwildstand zahlt man allerdings auch schon diese Summen als Ausgeher (Einige Niederwildjagden und ein paar Stück Rehe).

Jagdfreund

Eichelhäher

Zukunftshirsch

    Österreich

Beiträge: 1 066

Beruf: Maschinenbautechniker

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3

Samstag, 2. September 2017, 11:41

Ich bin jagdpächter in einer gemeindejagd!
1300 ha 7Pächter 4 ausgeher!jeder zahlt 700 €
Ausgeher 600
Pächter haben alles frei,jedes Jahr einen guten rehbock und 3er HIRSCH und kahlwild!

Wmh

4

Samstag, 2. September 2017, 11:44

REvierpreise

Übrigens, als Vergleich dazu: In der Schweiz (Kanton Bern) kostet die Jagd pro Jäger ca. 1200 Euro, inkl. Wildschadenpauschale und Abschuss von 6 stk. Rehwild. Ich bin sofort für eine Umstellung auf Patentjagd ;-)

Ich kenne mich damit nicht aus, habe nur kurz im Internet nachgelesen: In den Kantonen, in denen dieses Form der Jagd herrscht, ist die Jagd auf wenige Wochen im Jahr begrenzt. Und wer kümmert sich um die Reviereinrichtungen ? WEr putzt einen Pirschsteig ? Wer füttert, wer hängt Kameras auf ? Wer kümmert sich um die Vermarktung des Wildprets ?


Ich könnte mir vorstellen, dieser Preis von 1.200 € im Kanton Bern ist de fakto gar nicht günstig, wenn du das alles einbeziehst. Oder es gibt keine vernünftigen Reviereinrichtungen, weil der Staat oder die Gemeinde zuständig ist und jeder sie benützt, falls vorhanden.

Ich möchte das nicht. Da habe ich viel lieber "mein" Revier und das ist so beisammen, wie der jeweilige Pächter es eben will. Dann ist klar, wer verantwortlich ist. DAs Schweizer System kommt mir ein wenig "kommunistisch" vor. Abe vielleicht täusche ich mich. Lasse mich gerne belehren.

Jagdfreund

5

Samstag, 2. September 2017, 14:46

Ich kenne mich damit nicht aus, habe nur kurz im Internet nachgelesen: In den Kantonen, in denen dieses Form der Jagd herrscht, ist die Jagd auf wenige Wochen im Jahr begrenzt. Und wer kümmert sich um die Reviereinrichtungen ? WEr putzt einen Pirschsteig ? Wer füttert, wer hängt Kameras auf ? Wer kümmert sich um die Vermarktung des Wildprets ?


Dieses Thema würde wahrscheinlich einen eigenen Thread füllen, aber nur so viel: Ja, die Jagd ist natürlich anders dort. Es stimmt, die Schusszeiten sind z. T. sehr viel kürzer. Reviereinrichtungen werden privat gestellt und müssen z. T. beim Kanton angemeldet werden. Vermarktung vom Wildbret ist individuell, ähnlich wie hier. Der Kanton ist in Wildräume und Jagdzonen (diese meist mehr informell) aufgeteilt, wer in der Früh am Aserplatz zuerst das Feuer macht, dem "gehört" dieser Teil vom Wald für diesen Tag. Wenn in einem Wildraum genug geschossen wurde, ists halt dort dann aus mit der Jagd auf diese Art Wild.
Jedes System hat seine Vor- und Nachteile. Ich seh allerdings einen wirklich kolossalen Vorteil: Als Jungjäger, der nicht schon seit Generationen hier verwurzelt ist, ist es extrem schwer irgendwo reinzukommen. Ausserdem spielt Geld eine immer wichtigere Rolle (siehe auch thread von einen anderen Mitglied, grad vor kurzem hier im Forum). Mir kann das egal sein, ich bin zum Glück untergekommen obwohl ich hier ein Auswärtiger bin. Ich denk nur an diverse Leute auch von meinem damaligen Jagdkurs, da hast einfach manchmal null Chancen...
Ich hab übrigens einige Jagdfreunde "zu hause" und die sind eigentlich zufrieden so wie es dort läuft.

6

Samstag, 2. September 2017, 19:01

Ich jage in der "Ortschaftsjagd". Hier bekommen nur Leute vom Ort ein Ausgehrecht. Natürlich kann ich mir einen Jagdgast mitnehmen.
Vorkommendes Wild: Schwarzwild, Rehwild, Niederwild und Raubwild. Größe: so 600- 700ha.

Preis: Die Jagd finanziert sich von selbst. Der Jagdpacht kann aus den Wildbretpreisen bezahlt werden. Als Jäger hat man keine Extrakosten.
Es kann eventuell mal vorkommen das jeder Jäger zb. 100€ einzahlen muss um Geld in die Kassa zu bekommen. Ist aber seit ich jagen gehe noch nicht vorgekommen.

7

Samstag, 2. September 2017, 19:15

REvierpreise

Ich jage in der "Ortschaftsjagd".

Diese ARt der Jagd gefällt mir am besten. Bei uns im Mühlviertel war klar, dass jeder Jungjäger in der Ortschaftsjagd jagen durfte. Er wurde einem Genossen zugeteilt, musste in dessen Revierteil helfen, durfte aber dort auch seine Rehe schießen und natürlich bei den Niederwildjagden mitgehen. Wir hatten ca 12 Genossen und insgesamt etwa 30 Jäger. Die Böcke wurden gerecht aufgeteilt, pro Revierteil bzw. Genossenschaftsteil war das in der Regel ein älterer Bock und ein paar Jährlinge. 1A-Böcke gab es in der Genossenschaft nur 3. Die ersten 3 die einen 1A-Bock erlegen konnten, hatten eben Glück.

Bei den Niederwildjagden konnten jeder auch bei den Jagden der 2 Nachbargemeinden mitgehen. Insgesamt waren das fast 20 Niederwildjagden im Herbst.

Sehr fair finde ich. Die Kosten waren minimal, die Grundbesitzer verpachteten sich quasi selbst ihr Jagd, Fremde durften nicht hinein, außer einzelne Jagdgäste bei den Niederwildjagden. Die kamen meist aus Nachbarjagden. So wird es heute noch gehalten.

Jagdfreund

8

Samstag, 2. September 2017, 21:06

So läuft das bei uns im nördlichen Schweden auch. In unserer Ortschaft jagen wir auf 4500 Hektar. Alle die jagen wollen müssen über 150 Ha verfügen. Entweder hat man die selber oder man bekommt die fehlenden von einem Landfond der alles sozusagen "überflüssiges" Land enthält. Hat man zB nur 10 ha, bezahlt man 0,6 Euro pro ha, also für 140 ha an den Fond. Die Summe, die zusammenkommt wird dann zwischen Allen geteilt. Weil man die Elchjagd gemeinsam macht und die Beute teilt, erhält man durch dieses System eine gerechte Teilung der Beute. Alles Andre als Elch jagd man selber wie man will und behält auch die Beute. Nur Landeigentümer oder Leute aus der Gemeinde dürfen teilnehmen.
Grüsse und Weidmannsheil von Fredrik aus Schweden

9

Sonntag, 3. September 2017, 10:42

Revierpreise für Jungsjäger

Für Jungjäger, die nicht in so einem System aufgehoben sind, ist es natürlich schwierig. Vor allem für solche aus der Stadt. Da müsste man sich etwas überlegen, um den Einstieg zu erleichtern.

Jagdfreund

Cody_87

Jäger

Beiträge: 177

Beruf: technischer Angestellter im Bauwesen

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10

Montag, 4. September 2017, 22:28

Für mich als Novizen ohne besondere jagdliche Kontakte, stellt es ein Problem dar, dass man wo unterkommt.
Die die eine Möglichkeit gefunden haben können oder wollen kein gutes Wort einlegen.

Als junger Familiemvater mal eben 2500€ oder mehr im Jahr abdrücken ist eigentlich auch nicht drinnen.

Wenn man so im Internet forstet, wird einem sogar abgeraten in der Nähe von Wien ein Revier zu pachten oder für das Ausgehrecht solche Preise zu zahlen.

Ich weiss nicht wie sich das in Zukunft gestalten wird, aber ich möchte versuchen über Riegeljagden Bekanntschaften zu finden, bei denen ich zumindest mitgehen und helfen/lernen kann.

Aber ich bin nun beruhigter, dass ich zumindest bei den selben Anbietern gesucht habe.

Lg
Cody

11

Dienstag, 5. September 2017, 10:05

REvierpreise

Ich bin jagdpächter in einer gemeindejagd!
1300 ha 7Pächter 4 ausgeher!jeder zahlt 700 €
Ausgeher 600
Pächter haben alles frei,jedes Jahr einen guten rehbock und 3er HIRSCH und kahlwild!

DAs kommt mir sehr fair vor. Ist aber sicher nicht in der Nähe von Wien ? Mir wurde knapp eine Stunde von Wien entfernt ungefähr das Gleiche um das 5-fache angeboten !

Jagdfreund

Eichelhäher

Zukunftshirsch

    Österreich

Beiträge: 1 066

Beruf: Maschinenbautechniker

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12

Dienstag, 5. September 2017, 10:44

Nein in der stmk

13

Dienstag, 5. September 2017, 11:08

Revierpreise

Nein in der stmk

Habe ich mir gedacht. Je näher Wien, umso teurer. Für Jungjäger, die nicht so betucht sind, wirklich ein Problem.

Möglicherweise wird es aber noch schwieriger: Im Kurier am Sonntag war ein Interview mit dem Chef der Bundesforste über Wald etc. Da stand, dass die Bundesforste mehr Berufsjäger einsetzen wollen. Pächter, die sich nicht an die Vorgaben der Bf. halten, (Gemeint ist wohl Verbiss, Fütterungen, Jagdzeiten .....) werden schrittweise verabschiedet. Zugleich höre ich, dass die Bundesforste mehr Strecken für Mountainbiker einrichten wollen. Was das mit Schutz des Waldes zu tun hat ? DAs alles würde natürlich auch auf andere Verpächter abfärben.

Wieder einmal: Die Jagd muss sich wehren, sonst werden wir zur aussterbenden Spezies. Mich (65) betrifft das nicht mehr, aber die Generation nach uns "Alten".

Jagdfreund

14

Dienstag, 5. September 2017, 15:03

Für mich als Novizen ohne besondere jagdliche Kontakte, stellt es ein Problem dar, dass man wo unterkommt.
Die die eine Möglichkeit gefunden haben können oder wollen kein gutes Wort einlegen.

Als junger Familiemvater mal eben 2500€ oder mehr im Jahr abdrücken ist eigentlich auch nicht drinnen.


Für jene angehenden Jungjäger in der Region Wien, die noch planen können würd ich empfehlen, den Jagdkurs draussen in den umliegenden Bezirken zu machen. Ich hab damals beim NÖLJV angerufen und die haben mich trotz Wohnsitz im Bez. Tulln an die Jagdschule in Wien geschickt, ich hab erst viel später erfahren, dass es im Bezirk Tulln einen eigenen Kurs gibt. Ich hab die Leute dann kennengelernt bei der Prüfung (die ich dann wiederum im Bez. Tulln machen musste, was seinerseits wieder zu Problemen führte bezüglich Themenschwerpunkten etc). Man lernt dort einfach ganz anders/schneller Leute kennen die auch oft einen Bezug zur Jagd haben. Nichts gegen meine wiener Klassenkameraden, aber die sassen halt fast alle im selben Boot wie ich. Soweit ich sagen kann haben die wenigsten bisher eine Möglichkeit gefunden.
Wer in der Region Wien wohnt der ist so oder so auch mit Kontakten im Nachteil, eben wegen dem Preis. Alles was innerhalb 1 Stunde ab Wien ist und auf dem freien Markt ist scheint unerschwindlich. Für mich persönlich wärs aber auch keine Option, erst 2 Stunden fahren zu müssen bis ich im Revier bin, da hätt ich einfach zu wenig Bezug dazu.
Ein wenig muss ich diejenigen die untergekommen sind aber schon in Schutz nehmen, ich glaub es liegt nicht daran, dass man nicht anderen Jungjägern auch eine Möglichkeit eröffnen möchte, aber wenn man erst grad irgendwo unter gekommen ist, ist man oft nicht in der Position, gleich weitere nachzuziehen.

15

Dienstag, 5. September 2017, 15:35

Im Moment könnte ich fünf - sechs Sauensitzer unterbringen.
Wmh. franzl 54

Junges Weib und warme Betten, so manchen Bock das Leben retten !

Steht der Abzug richtig trocken, haut`s die Wildsau aus den Socken !

16

Dienstag, 5. September 2017, 19:32

REvierpreise

Im Moment könnte ich fünf - sechs Sauensitzer unterbringen.

@Franzl54 - DAs ist ein Wort ! Finde ich toll, dass du so ein Angebot machst. Ich bin gut versorgt, aber vielleicht interessiert sich ja jemand.

Jagdfreund

17

Donnerstag, 7. September 2017, 16:42

Zitat

Im Moment könnte ich fünf - sechs Sauensitzer unterbringen.
Sehr gute Aktion. Wahrscheinlich ein wenig zu weit weg von Tirol

18

Freitag, 8. September 2017, 11:25

@Franzl54 ich bin zwar kein Jungjäger mehr, aber wenn Not am Jäger ist könnt ich schon aushelfen ;-)
WMH
Walter

19

Freitag, 8. September 2017, 22:41

Was ist eigentlich an den Gerüchten dran, dass es südlich von Wien Reviere gibt, die gar nicht mehr verpachtet werden können, weil die Wildschäden zu hoch sind (bzw, auch aus anderen Gründen, kommt mir jetz grad nicht mehr in den Sinn)? Stimmt das?

Waldgänger

Jungjäger

    Österreich

Beiträge: 47

Beruf: Technischer Redakteur

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20

Samstag, 9. September 2017, 22:58

Es ist gut, daß dieses Thema einmal aufgegriffen wird.
Ich hatte ein Angebot als Ausgeher: ca. 70 ha, Rehwild frei, keine Böcke; Schwarwild frei; kein Niederwild; kein Rotwild. Für 2200€ p.a.. Der besagte Revierteil liegt im Bezirk Baden, im südl. Niederösterreich. Ich habe dankend abgelehnt. Bei diesen Preisen kann ich aufs Jagen verzichten. Zur Zeit bin ich nur bei einigen Bewegungsjagden dabei.
Die Preise sind m.M. nach viel zu teuer, aber anscheinend gibt es immer noch Menschen die um jeden Preisen jagen wollen.

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