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1

Samstag, 18. Juli 2020, 11:39

Erlesenes

Weil ich nicht nur viel schreibe, sondern auch viel lese, will ich manches davon mit euch teilen und in diesem Thread ein wenig aus dem berichten, was ich so lese: (Ohnen Garantie für die Richtigkeit des Gelesenen und so mancher wird ganz anderes beobachtet haben)

Da die Rehbrunft jetzt beginnt, einiges zu diesem Thema:



Wolfram Osgyan, Rehwildreport, verlag nimrod, 2007: Aus "Brunftbeobachtungen" (Seite 138 ff):

"Im allgemeinen findet die Hochbrunft um die Monatswende Juli/August statt. Vereinzelt wurde jedoch Brunftgeschehen wesentlich früher registriert" ........... Vom 10.bis 14. Juli "beobachtete RIEGER regelmäßig den .......... zweijährigen .... zusammen mit der ... Gaiß ..." ................... "Demnach werden nicht zuerst die Schmalrehe brunftig, sondern die Altgaißen" .......

"Die Brunftintensität wechselte 1985 von Tag zu Tag, je nach Weitterlage. Nach hellen Mondnächten und bei Kälte-Einbrüchen ließen sich kaum Aktivitäten registrieren"

"...Hauptbrunft nicht mit der Blattzeit zusammenfällt, sondern zwischen 20. und dem 30. Juli liegt. Mit dem Rückgang der brunftigen Geißen nimmt auch der Anteil der suchenden Böcke zu ..."

Am besten sprangen die Böcke zwichen 3. und 7.August ............

Alte und starke Böcke brunften früher

Den geringsten Aktionsradius hatten die ..........älteren"

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Jagdfreund

2

Samstag, 18. Juli 2020, 17:03

Die Brunftintensität wechselte 1985 von Tag zu Tag, je nach Weitterlage.

Das ist 25 Jahre hehr. ?(
Wmh. franzl 54

Junges Weib und warme Betten, so manchen Bock das Leben retten !

Steht der Abzug richtig trocken, haut`s die Wildsau aus den Socken !

3

Samstag, 18. Juli 2020, 17:38

Ich befasse mich gerade mit solchen Gschichterln ......

https://www.uni-giessen.de/fbz/fb10/inst…ulationsgenetik
WMH und Ho´ Rüd´ Ho´
Eibenschnitzer

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«Wer nicht liebt Wein, Weib, Gesang, der bleibt ein Narr sein Leben lang.»
[ Johann Heinrich Voss (1751-1826)]

4

Samstag, 18. Juli 2020, 23:15

Erlesenes

Das ist 25 Jahre hehr. ?(

Ja, das Buch ist 1990 erschienen. So ein umfassendes Buch wie dieses erscheint halt nicht alle Tage. ................ Manches wird natürlich veraltet sein, aber das meiste halte ich für durchaus aktuell.

Jagdfreund

5

Samstag, 18. Juli 2020, 23:39

Erles

Ergänzung: eines der besten Bücher, die meiner Ansicht nach über Rehe geschreiben wurde und vor allem fotographisch unglaublich toll dokumentiert, ist 1975 erstmals erschienen: Herzog Albrecht von Bayern: Über Rehe in einem steirischen Gebirgsrevier. Was man da über das (angebliche) Alter von Rehböcken, das richtige Blatten etc. liest, findet man sonst kaum wo. Jedenfalls nicht in den Büchern, die ich kenne.

Daraus werde ich demnächst berichten.

Jagdfreund

6

Sonntag, 19. Juli 2020, 06:33

Na ja schön, aber Seine Durchlaucht ist ja auch schon seit Mitte 90er in den Ewigen Jagdgründen.
Da sind die Bücher vom Hespeler wohl ein bisserl moderner.
WMH und Ho´ Rüd´ Ho´
Eibenschnitzer

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«Wer nicht liebt Wein, Weib, Gesang, der bleibt ein Narr sein Leben lang.»
[ Johann Heinrich Voss (1751-1826)]

7

Sonntag, 19. Juli 2020, 12:40

Erlesenes

Da sind die Bücher vom Hespeler wohl ein bisserl moderner.

Hespeler, Rehe in Europa, 2016, - Habe ich natürlich auch, Bringt auch viele interessante Erkenntnisse, zweifellos ein sehr gutes und wichtiges Buch.

Aber es ntspricht nicht ganz dem, was ich mir denke, Mir ist er in manchem zu "modern" Ist sehr für die "REduktion". Herzog Albrecht hat die modernen "Reduzierer" nicht so geliebt ;)
Modern ist vieles, aber deswegen auch automatisch gut und richtig ?

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Da wird es noch viel zu diskutieren geben. In Österreich hoffe ich auf die guten, alten, österreichischen Kompromisse .............

Jagdfreund

8

Sonntag, 19. Juli 2020, 14:02

Erlesenes

Der "moderne" Hespeler schreibt zur Brunft leider gar nichts. Und da jetzt die Rehbrunft kommt, greife ich auf den guten alten Albrecht von Bayern zurück: "Über Rehe in einen steirischen Gebirsgrevier".

Wer es nicht kennt: Wahnsinnig gute und interessante Fotos und viele, viele Erkenntnisse, die meiner Ansicht nach heute noch gelten und auch von den heutigen Autoren bestätigt werden: insbesondere über das angebliche Alter von Rehböcken .......... Fotos, wie man sie sonst nirgends findet. .............. Das Buch ist leider sehr teuer und nur mehr antiquarisch zu haben.

Der Rehbrunft widmet er ganze 35 Seiten. Vor allem war ein begnadeter Blatter, weil er die Böcke vor die Kamera geblattet hat. Aus dem Kapitel "Brunft" Seite 161 ff ein paar Auszüge:

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"Wie geblattet wird, ist lange nicht so wichtig als wo" ........... Muss man die Plätze wissen, an denen alljährlich Hexenringe zu finden sind .............. Da springen die Böcke am sichersten..." "Es gibt Plätze an denen jedes Jahr Böcke springen ............. und an anderen Plätzen, die zwar sehr vielverprechend ausschauen, kommt aufs Blatten nie ein Bock ..." (Dann folgen einige sehr interessante Ausführungen, wie diese Plätze beschaffen sein sollte, und wo man nicht blatten sollte .........) "Deshalb soll man den STand immer so weit von der Deckung entfernt halten, aus der der Bock herauskommen und sich sehen lassen muss ..."

"An manchen Tagen in der ersten Augusthälfte springen bei uns die Böcke und an manchen Tagen springen sie nicht. Auf das `Warum` sind wir nie gekommen ............... " ........... dass in denselben Stunden in einem Graben die Böcke sehr gut gesprungen sind und im Nachbargraben dagegen kein einziger. Auch in diesem Fall: Warum ?" "Trotz dieser Unterschiede sind aber die Böcke alle Jahre zwischen dem 1. und 15. August auf das Blatten gesprungen " ............... "Es hat sich aber erwiesen, dass weitaus die meisten Böcke aufs Geschrei gekommen sind ............... "Das Geschlechterverhältnis scheint aber keine allzugroße Rolle zu spielen."

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Ja, das Buch ist 1975 erschienen, aber ich habe bisher keines gefunden, das mich annähernd so fasziniert hat wie dieses. Es ist sein Geld unbedingt wert.

Jagdfreund

9

Montag, 20. Juli 2020, 03:46

Da sind die Bücher vom Hespeler wohl ein bisserl moderner.

Hespeler, Rehe in Europa, 2016, - Habe ich natürlich auch, Bringt auch viele interessante Erkenntnisse, zweifellos ein sehr gutes und wichtiges Buch.

Aber es ntspricht nicht ganz dem, was ich mir denke, Mir ist er in manchem zu "modern" Ist sehr für die "REduktion". Herzog Albrecht hat die modernen "Reduzierer" nicht so geliebt ;)
Modern ist vieles, aber deswegen auch automatisch gut und richtig ?

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Da wird es noch viel zu diskutieren geben. In Österreich hoffe ich auf die guten, alten, österreichischen Kompromisse .............

Jagdfreund



Wenn wir ganz ehrlich sind, gibt es da nicht viel zu diskutieren, weil das eine Frage des Standpunkts ist.

Ökologisch betrachtet braucht die Natur nicht mehr Wild, als zum gesicherten Überleben einer Art notwendig ist (Artenvielfalt).
Die "herkömmliche Jagd" braucht aber deutlich mehr.

Als Waldbesitzer habe ich zwei Möglichkeiten: Entweder ich dulde mehr Wild als unbedingt nötig und finanziere mit den Jagdeinnahmen forstliche Schutzmaßnahmen quer, weil mein Wald diese Schutzmaßnahmen ertragsmäßig nicht mehr abwirft, reduziere damit Lebensraum noch mehr bzw. begünstige die Schadensentwicklung auf ungezäunten Flächen (was die Jagdpacht wieder ausgleichen muss) oder ich reduziere, bis es ohne wesentliche Schutzmaßnahmen funktioniert.

Bin ich Jäger und zahle eine hohe Pacht, so möchte ich logischerweise einen alters- und geschlechtermäßig möglichst idealen Wildbestand, damit ich für mein Geld auch für die Dauer der Pacht eine möglichst attraktive Jagd habe.

Das sind die Tatsachen und da wird es niemals einen vernünftigen Kompromiss geben können. Als Pächter muss ich darauf hoffen, dass der Waldeigentümer nicht rechnen kann oder zu klein ist, um Ärger zu machen und als Waldeigentümer bist eh immer der Depp, wenn du blos kleine Flächen hast, weil du von einer hohen Pacht nicht viel abbekommst, aber im Zweifel eklatante Schäden oder Kosten für Zäune hast, wenn sich gute Wildeinstände auf deinem Grund u. Boden befinden.

Gesellschaftspolitisch gesehen gibt es auch kaum Kompromiss, weil jeder Baum, der mehr durchkommt, am End ein Segen ist, bei den immer schlechter werdenden Klima-Bedingungen und die Jäger als gesellschaftliche Gruppe noch nicht mal ein Prozent der Gesamtbevölkerung ausmachen.

Es ist also eine Frage der politischen Gewichtung pro oder contra den Interessen der Jägerschaft. In Bayern läuft es aktuell gut für die Jäger. Auch in Österreich läuft es gegenwärtig prima. Die Grünen haben unter Kanzler Kurz nicht viel zu melden. Schwarze, Blaue, Liberale waren tendenziell schon immer jagdfreundlich eingestellt, da Jagd in diesen Kreisen auch prestigeträchtig ist.

Ändern wird sich das alles, wenn die Schäden im Wald durch den Klimawandel erst einmal in der breiten Bevölkerung angekommen sind und die Folgen noch viel deutlicher werden, insbesondere dann auch für Waldbesitzer und Landwirte.
WMH und Ho´ Rüd´ Ho´
Eibenschnitzer

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«Wer nicht liebt Wein, Weib, Gesang, der bleibt ein Narr sein Leben lang.»
[ Johann Heinrich Voss (1751-1826)]

10

Montag, 20. Juli 2020, 11:43

Erlesenes

Lieber Eibenschnitzer,

Ich wollte in diesem Thread "Erlesenes" nicht schon wieder dieses Thema aufbringen, sondern mich anderen Themen zuwenden.


Ich bin sehr für Diskusion, aber jetzt halte sich diese Diskussion
um WAld und Wild zwischen uns beiden inzwischen für sinnlos. Wir drehen und im Kreis und fadisieren vermutlich damit alle anderen. Lassen
wir es jetzt einmal bleiben, würde ich sagen. ;)

Jagdfreund

11

Montag, 20. Juli 2020, 15:54

Lieber Eibenschnitzer,

Ich wollte in diesem Thread "Erlesenes" nicht schon wieder dieses Thema aufbringen, sondern mich anderen Themen zuwenden.


Ich bin sehr für Diskusion, aber jetzt halte sich diese Diskussion
um WAld und Wild zwischen uns beiden inzwischen für sinnlos. Wir drehen und im Kreis und fadisieren vermutlich damit alle anderen. Lassen
wir es jetzt einmal bleiben, würde ich sagen. ;)

Jagdfreund


Ja mei, wenns´d halt auch in dem Faden wieder den "Wink" gegeben hast ..... :D Sollst halt nicht immer so schön winken...... ;)
Nix für Ungut, gell! *winken
WMH und Ho´ Rüd´ Ho´
Eibenschnitzer

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«Wer nicht liebt Wein, Weib, Gesang, der bleibt ein Narr sein Leben lang.»
[ Johann Heinrich Voss (1751-1826)]

12

Montag, 20. Juli 2020, 18:31

Ja mei, wenns´d halt auch in dem Faden wieder den "Wink" gegeben hast ..... :D Sollst halt nicht immer so schön winken...... ;)

Ich glaube, wir springen beide bei bestimmten Reizwörten gleich auf ;) Und früher oder später kommen wir eh wieder zu diesem Thema. Lässt sich einfach nicht vermeiden ................. Es ist halt DAS Thema der Jagd momentan. Noch mehr als bei uns in Deutschland, so weit ich das dem "Jäger" entnehme. Und wir sind halt zwei Diskutierer *winken

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Jagdfreund

13

Dienstag, 21. Juli 2020, 11:24

ERlesenes : Rehbrunft

Interessant, was man alles zur Blattzeit liest: die meinen schreiben, die richtige Blattzeit beginnt erst mit August, also in der zweiten Hälfte der Brunft, Klaus Demmel schreibt z.B. folgendes:

Wann Blatten: Vom Datum aus gesehen gibt es zwei
erfolgsversprechende Zeiten. Einmal Brunfteingang und dann wiederum
Brunftausgang. Brunfteingang das ist die Zeit, vom etwa 25. bis 28.
Juli. Um diese Zeit sind die Böcke noch in guter Kondition und reagieren
sehr gut. Danach folgen in der Regel vier bis fünf Tage wo der Erfolg
eher spärlich ist. Ab dem 2. August kommt die zweite Phase,
Brunftausgang . Bis etwa 10. August hält die Brunft an und flacht dann
doch schnell ab. Um welche Uhrzeit geblattet wird, hängt stark von der
Witterung ab. Bei bedecktem Himmel und nicht all zu großer Hitze, oder
gar bei Regnerischem Wetter kann den ganzen Tag über erfolgreich
geblattet werden. Bei Hitzeperioden sollten dagegen unbedingt die frühen
Morgen und die späteren Abendstunden genutzt werden.
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Meine Erfahrung: Im Waldrevier habe ich die alten Böcke meist erst gegen Ende der Brunft gesehen. ........

Jagdfreund