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1

Samstag, 18. September 2021, 10:36

Jagen mit Drohne ?

Drohnen sind ja überall enorm im Kommen., auch bei der Jagd.

Was haltet ihr davon ?

Ich war ursrpünglich sehr dagegen, bin aber dabei umzudenken, jedenfalls zu überlegen:

Habe kürzlich über eine Maisjagd mit Drohne berichtet, gestern hatten wir im Revier südlich von Wien wieder einen Drohnen-Aktion. Diesmal erfolglos, weil wir keine passenden Hunde dabei hatten. Sauen steckten im Mais, waren aber durch einen Kollegen, der auf sie zuging, nicht heraus zu bringen.

Aus meinr Sicht gibt es pro und contra:

Contra: Wir lassen dem Wild bald gar keine Chance mehr, und auch keine Ruhe. Wir drängen es immer tiefer in die wenigen verbliebenen Ruhezonen zurück.

Pro: Am Beispiel unseres Reviers: Das sind 3 kleine Bauern mit ein wenig WAld, Wiesen und Mais. Insgesamt 5 Maisfelder. (Fast alle eingezäunt) DieBauern sind natürlich sauer, wenn sie Schäden im Mais bemerken und fangen schon an, den Wildschaden zu berechnen. Ohnen Drohne wären wir chancenlos. Man wüsste nicht, ob und in welchem Maisfeld vielleicht die Sauen gerade stecken und sitzt sich Nächte hindurch den Hintern wund. ..

Was meint ihr. Habt ihr Erfahrungen damit ?

Jagdfreund

2

Samstag, 18. September 2021, 22:17

Drohnen sind ja überall enorm im Kommen., auch bei der Jagd.

Was haltet ihr davon ?

Ich war ursrpünglich sehr dagegen, bin aber dabei umzudenken, jedenfalls zu überlegen:

Habe kürzlich über eine Maisjagd mit Drohne berichtet, gestern hatten wir im Revier südlich von Wien wieder einen Drohnen-Aktion. Diesmal erfolglos, weil wir keine passenden Hunde dabei hatten. Sauen steckten im Mais, waren aber durch einen Kollegen, der auf sie zuging, nicht heraus zu bringen.

Aus meinr Sicht gibt es pro und contra:

Contra: Wir lassen dem Wild bald gar keine Chance mehr, und auch keine Ruhe. Wir drängen es immer tiefer in die wenigen verbliebenen Ruhezonen zurück.

Pro: Am Beispiel unseres Reviers: Das sind 3 kleine Bauern mit ein wenig WAld, Wiesen und Mais. Insgesamt 5 Maisfelder. (Fast alle eingezäunt) DieBauern sind natürlich sauer, wenn sie Schäden im Mais bemerken und fangen schon an, den Wildschaden zu berechnen. Ohnen Drohne wären wir chancenlos. Man wüsste nicht, ob und in welchem Maisfeld vielleicht die Sauen gerade stecken und sitzt sich Nächte hindurch den Hintern wund. ..

Was meint ihr. Habt ihr Erfahrungen damit ?

Jagdfreund


Wenn irgendwer eine Drohne verfügbar hat, fliegt man freilich drüber und schaut, ob was drin steckt.

Lieber Jagdfreund, eine Sau im Mais braucht weder Ruhe noch ein Chance außerhalb des Gefrierschrankes oder des Waldes. Nur eine gefrorene Sau ist eine wirklich gute Sau. Bei der Populationsrate und den möglichen Schadenszahlungen (wenn es einmal zu spät ist und es die Jäger übersehen haben), muss man eher noch einen Gefrierschrank und Patronen gleich auf Vorrat kaufen. Das ist nimma lustig, wenn man keinen Schadensdeckel im Pachtvertrag hat.

Bei kleineren Maisschlägen lassen wir die Hund rein und zwar immer Richtung Wald bei Abstellen von Schützen je nach vorhandener Sicherheit. Hab das auch schon allein gemacht. Wenn ich weis, es stecken welche drin, ist alles gut, was die Sauen raus treibt und in den Wald hinein, weil sie da keinen Schaden machen. Wir haben es heuer Gott sei Dank geschafft, dass die Sauen zur Milchreife die Maisschläge meideten, weil wir ihnen vorher schon ordentlich Zunder gaben. Im Wald hab ich teils Ablenkfütterungen mit frischem Mais aufgestellt, damit sie freundlicherweise drin bleiben können. Buchenholzteer hab ich auch gut verschmiert, um sie im Hotel zu halten.
WMH und Ho´ Rüd´ Ho´
Eibenschnitzer

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«Wer nicht liebt Wein, Weib, Gesang, der bleibt ein Narr sein Leben lang.»
[ Johann Heinrich Voss (1751-1826)]

3

Montag, 20. September 2021, 08:13

Habe kürzlich über eine Maisjagd mit Drohne berichtet, gestern hatten wir im Revier südlich von Wien wieder einen Drohnen-Aktion. Diesmal erfolglos, weil wir keine passenden Hunde dabei hatten. Sauen steckten im Mais, waren aber durch einen Kollegen, der auf sie zuging, nicht heraus zu bringen.


Dann bringt dir auch die Drohne nichts!!!! dann weißt du vielleicht, dass was da ist, sitzt dir zwar den Arsch nicht wund, spazierst aber dann erfolglos deine Runden im Mais und ärgerst dich, dass man sie nicht herausbringt.

Zum Bestätigen natürlich hervorragend geeignet.

WMH!

4

Montag, 20. September 2021, 16:05

Jagen mit Drohne ?

Dann bringt dir auch die Drohne nichts!!!!

Richtig. ... Ohnen Hund wenig Chancen. ............ Aber wir waren halt vor Ort, die Drohne da, aber der angekündigte Hund ausgefallen. ........... Ein Versuch.

Jagdfreund

5

Montag, 20. September 2021, 23:08

Jagen mit Drohne ?

Nur eine gefrorene Sau ist eine wirklich gute Sau.

Das geht mir zu weit. ...... Sauen sind ein edles Wild und hochintelligent. Wir Jäger sind nicht aufgerufen zur Ausrottung des Wildes, sondern zur Jagd und zur Hege ! Und zum Respekt vor dem Wild und zur Waidgerechtigkeit.

Dass die Bauern immer mehr Mais anbauen, ist nicht die Schuld der Sauen.

Jagdfreund

6

Dienstag, 21. September 2021, 06:14

Drohnen zu verwenden um die Sauen von Schadflächen fern zu halten ist für mich ok - aber nicht um eine Spezies auszurotten. Jagd sollte nachhaltig sein.

WMH Reinhard

7

Dienstag, 21. September 2021, 14:44

Nur eine gefrorene Sau ist eine wirklich gute Sau.

Das geht mir zu weit. ...... Sauen sind ein edles Wild und hochintelligent. Wir Jäger sind nicht aufgerufen zur Ausrottung des Wildes, sondern zur Jagd und zur Hege ! Und zum Respekt vor dem Wild und zur Waidgerechtigkeit.

Dass die Bauern immer mehr Mais anbauen, ist nicht die Schuld der Sauen.

Jagdfreund


Selbstverständlich ist das nicht die Schuld der Sauen. Aber der Mais wird nicht aus Jux und Dallerei angebaut, sondern weil er benötigt wird. Und auch im Feld ist der Wildbestand von uns so einzuregeln, dass möglichst geringer Schaden an der Feldfrucht besteht. Dafür sind wir da.
Die Sau ist nicht edler, wie das Reh, der Hase, der Wolf, der Hirsch oder sonst irgendein wildlebendes Tier. Dort wo das jagdbare Wildtier zu Schaden geht, muss es angemessen reduziert werden und beim Schwarzwild haben wir es mit einer irren Populationsdynamik zu tun. Wenn es zuviele Sauen gibt, dann liegt das nicht am Mais, sondern am Versäumnis der Jagd. Schwarzwild kann man nicht ausrotten. Das ist Jägerlatain. Aber die Jäger können es übersehen und dann sind die Schäden nicht mehr beherrschbar.

Es gibt bei uns Reviere, deren Schwarzwildprobleme mittlerweile so hoch sind, dass die Reviere niemand mehr pachten will. Jahre zuvor waren da Pächter drauf, die gedacht haben, Jagd ist mein Hobby und es gibt keine Pflichten. So ist das aber nicht. Wenn Jäger nicht vernünftig sein wollen, muss irgendwann eine Zwangsbejagung kommen und die Kosten müssen den Pächtern aufgetragen werden.

Wir Jäger haben doch nicht das Recht, zu kritisieren, was die Bauern anbauen und womit sie ihren Lebensunterhalt verdienen. Unsere Aufgabe ist es, die Feldfrucht durch Bejagung zu schützen und nicht darüber zu befinden, welches Wildtier edel, weniger edel oder unedel ist.
Die Bauern unterstützen die Jagd meistens mit Schuss-Schneisen und wir müssen so viel Sauen schießen, wie nur irgendwie möglich, sonst wächst uns bei der Populationsdynamik die Sache irgendwann über den Kopf.
WMH und Ho´ Rüd´ Ho´
Eibenschnitzer

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«Wer nicht liebt Wein, Weib, Gesang, der bleibt ein Narr sein Leben lang.»
[ Johann Heinrich Voss (1751-1826)]

8

Dienstag, 21. September 2021, 16:08

Jagen mit Drohne ?

Ja, Eibenschnitzer, dem kann ich schon eher zustimmen.

Aber wenn du schreibst "nur eine gefrorene Sau ist eine gute Sau" und die Rehe als "Knospenfresser" bezeichnest, dann hat man halt den Eindruck, du willst das Wild eigentlich am liebsten ausrotten.

Jagdfreund

9

Mittwoch, 22. September 2021, 09:23

Kann mich dem von Jagdfreund nur anschließen

10

Mittwoch, 22. September 2021, 13:05

Ja, Eibenschnitzer, dem kann ich schon eher zustimmen.

Aber wenn du schreibst "nur eine gefrorene Sau ist eine gute Sau" und die Rehe als "Knospenfresser" bezeichnest, dann hat man halt den Eindruck, du willst das Wild eigentlich am liebsten ausrotten.

Jagdfreund


Lieber Jagdfreund, ich bin auch gerne Jäger, aber halt einer von der Sorte, die das auch ernst nimmt, d. h. ich bin kein "Sonntagsjäger", der in erster Linie darin ein nettes Hobby unter netten Leuten sieht. ERST der Wald und das Feld und DANN meine Interessen. So, wie sich das für den Jäger im 21. Jahrhundert gehören sollte, der á la longue nicht abgeschafft werden möchte. 8)

Beim Eibenschnitzer ist das Reh halt ein Knospenbeißer, das Weib ein rechtes Luder und die gute Sau gefroren. *rollsmile Wenn Du einmal die Exponentialfunktion deines Taschenrechners bemühst oder ein Excel-Blatt aufmachst und dir ausrechnest, wie sich die Sau in zehn Jahren vermehrt, die nicht im Gefrierschrank liegt, dazu schon einmal eine Schadensermittlung in natura gesehen hast, wirst Du gut verstehen können, warum das so ist. Von der ASP wollen wir sowieso erst gar nicht reden, sollte die ins Revier eingeschleppt werden.

Sei Dir gewiss, dass ich aber trotzdem die Knospenbeißer mag, sowohl in natura als auch *grill und auf das rechte Luder zur passenden Zeit will ich auch nicht verzichten. *rofl
WMH und Ho´ Rüd´ Ho´
Eibenschnitzer

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[ Johann Heinrich Voss (1751-1826)]

11

Mittwoch, 22. September 2021, 13:41

Drohnen zu verwenden um die Sauen von Schadflächen fern zu halten ist für mich ok - aber nicht um eine Spezies auszurotten. Jagd sollte nachhaltig sein.

WMH Reinhard


Es geht NICHT blos darum, Sauen "von Schadflächen fern zu halten", sondern um knallharte Reduktion der überbordenden Bestände, bevor man sie nicht mehr im Griff hat. Wenn Du nur "fern hältst", hat sie Dein Nachbar. Mit einer solchen Einstellung wird sich die Hobbyjagd über die Zeit von selber disqualifizieren. Darüber hinaus fördert eine solche Einstellung nur die extremen Forderungen nach Regulierung per Chemie, wenn die Jagd versagt.
WMH und Ho´ Rüd´ Ho´
Eibenschnitzer

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[ Johann Heinrich Voss (1751-1826)]

12

Mittwoch, 22. September 2021, 14:49

Du bist Berufsjäger!?

13

Mittwoch, 22. September 2021, 15:12

Du bist Berufsjäger!?


Nein, aber es ist zu unterscheiden zw. "Sonntagsjägern" die km- weit fahren und nix zerreißen außer ein Hobby kommod zu pflegen und die Waidgerechtigkeit hochleben lassen und Jägern, die in der Freizeit einen nennenswerten Beitrag zur Reduktion von Schalenwild leisten, damit die Lebensräume von Wildtieren auch in Zukunft nicht nur Kulisse für ein Hobby sind, sowie nachhaltig erzeugtes, heimisches Holz auch für Normalbürger in Zukunft noch bezahlbar bleibt. Gleiches gilt für die Feldfrucht, die ja auch nicht zum Spass für Nachtansitzer mit Wärmebildgerät angebaut wird.
WMH und Ho´ Rüd´ Ho´
Eibenschnitzer

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[ Johann Heinrich Voss (1751-1826)]

14

Mittwoch, 22. September 2021, 16:57

Und was sind das für Jäger die keinen Wald und keinen Wildschaden haben? *idontknow

Die kommen ja in deiner Aufzählung nicht vor *nachdenken

15

Mittwoch, 22. September 2021, 22:02

Und was sind das für Jäger die keinen Wald und keinen Wildschaden haben? *idontknow

Die kommen ja in deiner Aufzählung nicht vor *nachdenken


Gute Feldjäger

*rollsmile
WMH und Ho´ Rüd´ Ho´
Eibenschnitzer

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[ Johann Heinrich Voss (1751-1826)]

16

Mittwoch, 22. September 2021, 22:41

Jagen mit Drohne ?

Eibenscnitzer werden wir nicht überzeugen. Er vertritt die Lehre "WALD VOR WILD"

Ich bevorzuge WALD UND WILD
Jagdfreund

17

Mittwoch, 22. September 2021, 23:58

Eibenscnitzer werden wir nicht überzeugen. Er vertritt die Lehre "WALD VOR WILD"

Ich bevorzuge WALD UND WILD
Jagdfreund


Ich doch auch, weil wenn es keinen Wald mit Wild gibt, kann ich den Baum ja nicht bevorzugen und hätten wir Wald ohne Wild, wären die Gefrierschränke doch alle leer und stünden nutzlos im Keller herum.
WMH und Ho´ Rüd´ Ho´
Eibenschnitzer

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[ Johann Heinrich Voss (1751-1826)]

18

Freitag, 24. September 2021, 08:07

Du bist Berufsjäger!?


Nein, aber es ist zu unterscheiden zw. "Sonntagsjägern" die km- weit fahren und nix zerreißen außer ein Hobby kommod zu pflegen und die Waidgerechtigkeit hochleben lassen und Jägern, die in der Freizeit einen nennenswerten Beitrag zur Reduktion von Schalenwild leisten, damit die Lebensräume von Wildtieren auch in Zukunft nicht nur Kulisse für ein Hobby sind, sowie nachhaltig erzeugtes, heimisches Holz auch für Normalbürger in Zukunft noch bezahlbar bleibt. Gleiches gilt für die Feldfrucht, die ja auch nicht zum Spass für Nachtansitzer mit Wärmebildgerät angebaut wird.


Also wenn du kein Berufsjäger bist - bist du - auch wenn du es abstreitest ein Hobbyjäger!

19

Freitag, 24. September 2021, 13:19

Jagen mit Drohne ?

@Eibenschnitzer:

Die Unterscheidung zwischen Hobby- oder Sonntagsjäger und Jägern wie dir halte ich für völlig falsch: ich bin 20 Jahre lang nach OÖ zur Jagd gefahren und von der Genossenschaft in OÖ immer gelobt worden, wie gut ich den Abschuss erfülle. Die örtlichen Jäger haben nicht mehr und nicht weniger geschossen, alles nach Plan. Ich habe also zur Abschuss-ERfüllung den gleichen Beitrag geleistet wie jeder andere dort.

"Fleissige" Jäger gibt es da wie dort. ..................

Du stellst dich auf ein Podest und machst andere lächerlich - findest du das OK ? Wundert es dich, wenn du dann fallweise angegangen wirst ?

Jagdfreund

20

Freitag, 24. September 2021, 15:45

@Blaser19:

An der Stelle gibt es nix "abzustreiten", da das schlichtweg falsch ist. Die Begriffe "Freizeit" und Hobby" sind inhaltlich nicht gleich. Ganz und gar nicht. Das Schöne an unserer gemeinsamen Sprache ist, dass man sich sehr exakt artikulieren kann.

@Jagdfreund:

Nein, ich will mich keineswegs auf ein "Podest" stellen und mich erhöhen. Auch geht es nicht darum, andere Leute lächerlich zu machen. Es geht darum, die Jagd in der Zukunft so aufzustellen, dass sie Sinn ergibt und gesellschaftlich im Rahmen des Notwendigen akzeptiert bleibt. Das funktioniert aber hinten und vorne nicht, wenn immer mehr Jäger dazu kommen, die sich mit hoher Kaufkraft das Hobby finanzieren können, welches sie in der individuell gewünschten Art und Weise ausüben wollen.

Denn diese individuellen Vorstellungen gehen zunehmend, besser gesagt stark zu nehmend an der Vernunft vorbei, da dieses "Heer" von Hobbyjägern auf Dauer durch die hohe Kaufkraft nur den Jagddruck sinnlos erhöhen wird und weder im Sinne der Ökologie noch des Tierschutzes eine möglichst schonende, vernunftsorientierte, am Bedarf ausgerichtete, NOTWENDIGE Jagd sicher stellt.

Es steht das jagdliche "Individualerlebnis" im Vordergrund, anstatt die Zweckerfüllung und das ist ein Phänomen, welches in dicht besiedelten Lebensräumen mit immer mehr ökologischen Problemstellungen auf Dauer nicht hinnehmbar ist.

Ich weis selbstverständlich auch, dass man Jagd auch so ausüben kann, wie Du es früher in OÖ gemacht hast. Heute jedoch sieht die Welt anders aus. Das starke Interesse am Jagdschein befördert die Entwicklung massiv, dass in unseren Wäldern und Feldern in der Hauptsache immer mehr "bewaffnete Naturromantiker" herumlaufen werden, die im Einzelfall nicht großartig etwas zur Reduktion beitragen, aber Unruhe bringen. Jagd wird aber immer schwerer und das heißt auch, dass man Leute dazu braucht, die v. a. viel viel Zeit haben und bei denen die Jagd nicht ein Hobby unter vielen anderen Freizeitbeschäftigungen darstellt, die man halt neben Frau, Kindern und einem anspruchsvollen Beruf auch noch so ein bisserl nebenbei macht, damit man schön entspannen und die Waidheiligkeit hochleben lassen kann, damit aber Gegenteiliges erreicht.

Lieber Jagdfreund, das sind mittlerweile in D und A Fakten und keine Meinungen. Sämtlich belegbar durch Zahlen und Preise, eine "blühende" Jagdindustrie, die der richtige Jäger gar nicht braucht, aber dem Kasperl mit gutem Marketing den teuersten Blödsinn schmackhaft macht, dafür dass er den lauscherhohen Bock erlegt und ein paar Fuchsn. Recht viel mehr macht der durchschnittliche Jagdromantiker nicht.

Es sind halt "Wahrheiten", die logischerweise den wenigsten Leuten gefallen, weil es völlig gegen deren Interessen geht und welches Kalb bitteschön lässt sich denn schon gerne freiwillig schlachten?

Ich verstehe das, aber ich möchte niemanden persönlich deshalb lächerlich machen oder mich auf ein Podest stellen. Der Verstand allerdings bleibt auf meiner Seite.

Du brauchst Dir die Entwicklung der Jägerzahlen in D und A doch blos anschauen!!! Jetzt frage ich Dich, nehmen die Jagdflächen in D und A zu oder ab?

Wird die Jagd aufgrund unterschiedlicher Nutzungsansprüche einfacher oder immer komplexer? Braucht man zur Erfüllung dieser Ansprüche mehr qualifizierte passionierte, erfahrene Jäger mit viel freier Zeit oder mehr gut zahlende Sonntagsjäger, die keine zehn Stückl im Jahr bringen, aber hunderte male rausfahren und den Jagddruck massiv erhöhen? Du bist ein erfahrener Jäger und deshalb solltest Du auch wissen, dass das Wild ganz genau unterscheiden kann, ob es sich um einen harmlosen lüsternden Wanderer handelt oder den menschlichen Jäger, der den Tod bringt.

Jagddruck mit der Folge zunehmender Verhaltensänderungen beim Schalenwild haben wir zu verantworten. Andere Naturnutzer verschärfen das Problem der Heimlichkeit des Wildes, sind aber nicht ursächlich. Das ist wissenschaftlich längst alles belegt. Sonnenklar ist aber auch, dass das die "konservative" Jägerschaft bis in die Ewigen Jagdgründe hinaus massiv bestreiten wird, weil es diametral gegen die Interessen ihrer Mitglieder (bei Euch "Zwangsmitglieder bis auf eine Ausnahme") geht, die diese ganzen Bonzen finanzieren.

Glaube mir, ich möchte mich wirklich nicht über Andere stellen, aber mir geht diese Entwicklung massiv auf den Zeiger, weil das für unser Wild und die Natur absolut nicht förderlich ist.

Und in dicht besiedelten Lebensräumen, wo immer mehr Menschen leben, sanieren und bauen wollen, spielt auch bezahlbares, heimisches Holz aus nachhaltiger, verantwortungsbewusster Forstwirtschaft eine große Rolle.

Von schönen, nachhaltigen Natur-Holzmöbeln als CO2 Speicher anstelle von Kunststoff, Metall und Design-Beschichtungen im Möbelbau möchte ich erst gar nicht sprechen. Packe sich an der Stelle mal jeder Jäger, der den Naturschutz und die Waidheiligkeit singt, mal selber an die Nase, wenn er das nächste mal in seiner Kuchl, seinem Bad oder sonstigem Raum steht und reflektiere, wie natur- und umweltbewusst er wirklich ist.

Oder schaue Dir an, mit welchen Autos heutzutage zum jagan gefahren wird. Immer mehr völlig überdimensionierte SUV´s, für richtige Jäger völlig ungeeignet aber für den Hobbyjäger natürlich chic und passend zur Blaser R8 Leather und sonstigem Zeug, an dem man in acht von zehn Fällen genau erkennt, mit wem man es zu tun hat. Und die restlichen zwei von zehn sind die UNBEDEUTENDE Ausnahme.
WMH und Ho´ Rüd´ Ho´
Eibenschnitzer

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«Wer nicht liebt Wein, Weib, Gesang, der bleibt ein Narr sein Leben lang.»
[ Johann Heinrich Voss (1751-1826)]

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