Sie sind nicht angemeldet.

1

Donnerstag, 4. November 2021, 09:40

Jagd pachten

Neues Thema:

Pachtung einer Jagd: Ausgeher reden ja immer wieder darüber, ob sie nicht selbst eine Jagd pachten sollten. Ich selbst bin mit meiner Situation (2 Ausgehscheine in 2 verschiedenen Jagden) sehr zufrieden und will mir mit 70 eine eigene Jagd nicht mehr antun. Zwei jüngere Kollegen denken aber ernsthaft darüber nach. Ich habe aber das Gefühl, dass Ihnen gar nicht bewusst ist, was da alles auf sie zukommt.

Auf der homepage des NÖ LJB ist leider nur die Seite der Verpachtung ausführlich dargestellt, aber nicht die REchte, Pflichten und Aufgaben eines Pächters.

Vielleicht können die, die sich damit auskennen, ein wenig auflisten, was es alles für Aufgaben gibt, wenn man eine Jagd pachtet, rechtlich und praktisch,

Gerne auch ganz praktische ERfahrungen mi tdem Pachten einer Jagd .............

Jagdfreund

2

Donnerstag, 4. November 2021, 10:58

Pachten oder selber Abschussnehmer werden ist ein Unterschied.

Willst pachten. Suchst vermutlich noch länger.

Liebe Grüße

3

Donnerstag, 4. November 2021, 22:29

Pachten oder selber Abschussnehmer werden ist ein Unterschied.

Nixon, das hätte ich auch gewusst ;)

Jagdfreund

4

Freitag, 5. November 2021, 03:51

Einmal abgesehen von rechtlichen Dingen und Vertragsinhalten lautet meine erste Empfehlung, NICHTS zu pachten, was man nicht kennt.

Warum? Weil man in einem Revier, in dem man als Ausgeher schon einige Zeit dabei war (ernsthaft dabei war!) sehr gut beurteilen kann, was einen erwartet hinsichtlich jagdlicher Ansprüche, Zeitaufwand und Problemen i. Zsh. mit etwaigen schwierigen Jagdgenossen oder anderen Naturnutzern bzw. Revieransprüchen / Herausforderungen.

Wenn man sich über diese Dinge im Klaren ist, sollte man ehrlich zu sich selbst sein und überlegen, ob man als Berufstätiger Karriere, Kinder und Weib samt Jagd so unter einen Hut bringt, dass die wichtigen Dinge des Lebens, also Familie u. Beruf nicht darunter leiden werden.

Hat man das für sich geklärt und auch begriffen, stellt man höchstwahrscheinlich fest, dass man allein ein ordentliches Revier (500 ha aufwärts und kein Jagdklo mit 200 ha für viel Geld) kaum bewirtschaften kann, wenn der Beruf fordert und ebenso Weib u. Kinder Ansprüche stellen. Man braucht also gute Leute / Freunde, BEVOR man einen Vertrag unterschreibt.

Wenn man den Arsch auf der richtigen Höhe hat, pachtet man ALLEIN, weil man ein Weib und eine Jagd nicht teilt. ABER: Man sucht sich zuverlässige Menschen, auf die man sich verlassen kann, deren Geld man nicht braucht, aber deren Zeit man einfordern darf. Also zB. jagdbegeisterte Rentner, Studenten und v. a. ortsansässige Jäger, die bei den heutigen Treibstoffpreisen nicht pleite sind, wenn sie zehn oder 15 Rehe / Sauen etc. geschossen haben. Das ist sehr sehr wichtig, denn wenn einer wg. der Jagarei in der Woche zwei Tanks verbraucht, so er bei dir ernsthaft jagern soll, wird er immer eine Ausrede haben, wenn die Sauen grad mal oberhalb des Spassfaktors des Hobbyjägers das eigene Pächter-Geldsackerl strapazieren.

Wenn man das alles so in etwa auf die Reihe bekommen könnte, sollte man auf alle Fälle den Segen seines Weibes einholen, denn bei Problemen in der Jagd kann das sehr schnell überhupfen und wenn du als geschiedener alter Depp mit Unterhaltszahlungen für Kinder dann mal die 50 überschritten hast, wirds schwierig, noch was Ordentliches zu finden und das ist die ganze Jagarei net wert.

Ist das alles eingesackelt, kannst dich mit den Bauern an einen Tisch setzen und die Vertragsinhalte verhandeln. Da kommts dann drauf an, ob es dumme oder gescheite Bauern sind. Die Dummen sind für die konservativen Jaga natürlich besser. Bei den Gescheiten musst halt den Abschussplan tatsächlich erfüllen und nicht nur was hinein schreiben. Gibt es Sauenprobleme und depperte Schäden in ernstzunehmender Höhe bzw. hast das Sauenmanagement erst mal übersehen und dann regelmäßig Probleme, hast hoffentlich einen geilen Job mit viel Geld oder gut geheiratet.

Das wars im Großen und Ganzen. Mehr musst eigentlich gar net beherzigen.
WMH und Ho´ Rüd´ Ho´
Eibenschnitzer

-------------------------------------------------------------------------------------------
«Wer nicht liebt Wein, Weib, Gesang, der bleibt ein Narr sein Leben lang.»
[ Johann Heinrich Voss (1751-1826)]

5

Freitag, 5. November 2021, 08:13

Das stimmt schon. Pachten hat nur Vorteile wennst dich vor Ort gut auskennst.

Als Dosiger z. B. eine Jagd im Weinbau Gebiet kann folgendes bringen: 2000 Euro Pacht im Jahr, 8000 Euro Wildschaden...


Das Abschussnehmer System ist somit nicht schlecht aber meistens bei den Forstbetrieben.


Tipps kann ich da noch keine geben aber eine Beobachtung.

Heute will jeder so schnell wie möglich selbst eine Jagd haben.
Es kann eh jeder machen was er will aber teure Jagden sich zu 6t auf 150ha dann zu teilen haltet genau eine überschaubare Zeit.

Wennst einen Freund verlieren willst, dann nimm dir mit ihm eine Jagd. Ein alter aber oftmals Treffer Spruch bei uns.


Am Schluss sind die Preise wieder gestiegen aber die Jagd hat keiner nachhaltig über längere Zeit gehabt.


Ich sehe das mittlerweile so, dass man schon oftmals richtig Kohle in die Hand nehmen muss und schauen dass man entweder alleine ist oder nur paar gering zahlende Ausgeher hat oder gratis für Arbeit.
Das hat sich in meiner Umgebung gut bewährt.


Wennst irgendwo im Niemandsland wohnst kannst halt leichter zu günstigen Konditionen pachten.

6

Freitag, 5. November 2021, 10:30

Jagd pachten

Danke Eibenschnitzer und Nixon !

Das sind schon einmal erste Infos und Tipps, die mein Gefühl und meiner Erfahrung aus den Pachterein meines Vaters und Onkels bestätigen.

Ich habe das Gefühl, die zwei jungen Kollegen, die pachten wollen., sehen das ein wenig zu romantisch und zu wenig realistisch. Weil einer davon ein Ex-Student von mir ist, fühle ich mich verpflichtet, sie zumindest zu warnen und zum Nachdenken zu animieren. ..... si ehaben beide Familie und sind beruflich im Aufbau ............. Dann auch noch eine Jagd pachten ?

Weiteres Infos von Pacht-ERfahrenen (Franzl 54 und andere) würde mich freuen. .....
Jagdfreund

7

Samstag, 6. November 2021, 11:12

Jagd pachten

Bis weitere Beiträge kommen, schreibe ich einmal auf, was mir so einfällt zum Jagd pachten:

Vor- und Nachteile:
Vorteile:
Du bist dein eigener Herr - wenn der Verpächter nicht besonders lästig ist

du kannst dir deine Jagdkollegen ausuchen - wenn du passende Leute findest

Du kannst die Jagd gestalten wie du es möchtest - wenn die Mitpächter oder Ausgeher mitspielen

Nachteile:

Du bist für alles verantwortlich, alles hängt an dir

Du musst dich um die ganze Bürokratie kümmern
Im Zweifel zahlst du, wenn jemand ausfällt, größere Schäden anfallen etc.

du musst dafür sorgen, dass der Abschuss erfüllt wird

Du musst dafür sorgen, dass die Jagdeinrichtungen sicher sind ............

du musst mit den Verpächtern über allfällige Schäden in Feld und Wald verhandeln

Du musst dich mit Ausgehern herumschlagen, die sich nicht so verhalten, wie du dir das vorstellst

Ganz negativ betrachtet. könnte man sagen: Du hast die Sorgen und Probleme, die anderen den Spaß an der Jagd .....................
------------------

Aber vielleicht sieht das aus Sicht der Pächter unter uns ganz anders aus und ich sehe das zu negativ ...............?

Jagdfreund

8

Samstag, 6. November 2021, 21:37

Ist wie mit Eigentum.

Eigentum belastet. Trotzdem haben viele ein Eigenheim und mehr!

Wer relativ sorglos und günstig seine Freizeit verbringen will geht laufen oder wandern. Alles "drüber" bringt einen erhöhten Sorgengrad :D

9

Samstag, 6. November 2021, 23:08

Jagd pachten

Wer relativ sorglos und günstig seine Freizeit verbringen will geht laufen oder wandern. Alles "drüber" bringt einen erhöhten Sorgengrad

Aber dafür ist es fad. Mir jedenfalls viel zu fad. ....... WAndern in schöner Gegend gerne ab und zu mit Familie, aber laufen ? ........... Nein Danke :) Da käme ich mir vor wie ein Hamster im Rad. Ist aber vielleicht eine GEnerationenfrage .............

Jagdfreund